Überraschung bei Jubiläumsvorbereitungen der Feuerwehr Heiligenhaus Wehr entdeckt historische Fotos

Im nächsten Jahr feiert die Heiligenhauser Feuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen. Bei der Vorbereitung tauchten wahre Schätzchen auf.

 Das erste motorisierte Fahrzeug während des Erntedankumzuges am 01.10.1933.

Das erste motorisierte Fahrzeug während des Erntedankumzuges am 01.10.1933.

Foto: RP/feuerwehr Heiligenhaus

HEILIGENHAUS Die Heiligenhauser Feuerwehr steckt mitten in den Vorbereitungen für ihr 150-jähriges Jubiläum im nächsten Jahr.  Der Blick in die Historie hat nun Fotos des ersten Feuerwehrwagens hervorgebracht – und dessen Geschichte.

Im Oktober 1927 war der Wunsch nach einer motorisierten Spritze so groß, dass der damalige Bürgermeister Ludwig Scheiper sowie Oberbrandmeister und Führer der Heiligenhauser Wehr, Ferdinand Diedering, es schafften von der Heiligenhauser Bevölkerung 5000 Reichsmark und der damaligen Provinzial-Versicherungsanstalt noch einmal 7000 Reichsmark zu sammeln, wie Wehrsprecher Nils Vollmar berichtet.

Bestellt wurde am 31. Januar 1929  eine Autospritze „Typ Remscheid“, auf dem Fahrgestell eines Magirus ML(S) und einem 55 PS-Motor. Die fest angebaute Pumpe P IV hatte eine Förderleistung von 1000 Litern pro Minute. „Für die damalige Mannschaft bräuchte man wohl heute einen Busführerschein: Insgesamt 15 Männer fanden Platz auf der Spritze. Den Fahrkomfort kann man nur erahnen: Das blattgefederte Fahrgestell, was für ein Gesamtgewicht von 4.000 Kilogramm ausgelegt war, verfügte lediglich über eine Vollgummibereifung“, so Vollmar. Pünktlich zum 60-jährigen Bestehen am 3. Mai 1929 wurde das Fahrzeug abgeholt und bei dieser Gelegenheit auch gleichzeitig das neue Feuerwehrhaus hinter dem Rathaus eingeweiht.

Das damalige Inventar: die Autospritze, ein Dreirad-Leiterwagen, eine Handdruckspritze und weitere Kleinanhänger mit Schläuchen und Leitern. „Alarmiert wurde in dieser Zeit übrigens nur über zwei Wege: Eine Sirene auf dem Rathausdach und die Alarmierung mit einer Alarmhupe.“

Zu den Feierlichkeiten des großen Jubiläums im nächsten Jahr werde ein großer Bestand an historischem Fotomaterial aus dem Stadtarchiv, dem Feuerwehrmuseum und Privatbeständen digitalisiert.

Über weitere fotografische Puzzelteile zur Digitalisierung, vor allem aus der Zeit vor 1960  aus der Wehr-Geschichte, freut sich der Wehr-Sprecher und stellvertretende Wehrleiter Nils Vollmar.

„Was der Wehr immer noch fehlt, ist ein Foto, die das damalige Feuerwehrhaus an der Bahnhofstraße - in Betrieb 1910 bis 1929, abgerissen im Mai 1936 - zeigen. Viele Fotos zeigen Teile des Gebäudes, leider fehlt ein Bild im Bestand, auf der das Gebäude – nicht verdeckt – erkennbar ist“, so Vollmar weiter.

Wer noch Fundstücke mit alten Fotos in der Bilderbox hat, wendet sich an Nils Vollmar, 02056 932-514 oder n.vollmar@fw-heiligenhaus.de.

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