Heiligenhaus Mädchen lernen Elektronik praktisch

HEILIGENHAUS · Der Girls’ Day auf dem Campus wirbt für das Fach „Mechatronik“. Hier liegt der Frauenanteil besonders niedrig.

 Kein Problem im Labor: Chirara und Lilly beim Löten.

Kein Problem im Labor: Chirara und Lilly beim Löten.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wie kann man den Lego-Roboter so programmieren, dass er selbstständig auf einer Linie entlang kurven kann? Oder einen Slalom Parcours? Beim Girls‘ Day am Campus Velbert/Heiligenhaus konnten das gestern Schülerinnen selbst ausprobieren und damit in einen Studiengang hineinschnuppern, in dem Frauen immer noch unterrepräsentiert sind.

Der Girls‘ Day soll deswegen Geschmack auf die Mechatronik machen, nach einer Vorstellungs- und Diskussionsrunde konnten sich die 15 Teilnehmerinnen für einen von zwei Workshops entscheiden, in denen ganz praktisch gearbeitet wurde. Mitgemacht hat zum Beispiel die 13-jährige Lilly. Sie lötete ein blinkendes Herzchen, obwohl sie noch nie einen Lötkolben in der Hand hatte: „Am Anfang war ich mir nicht ganz sicher, ob es klappt, aber mit der Zeit hat es richtig gut funktioniert“, sagt die Velberterin, die ganz gern bastelt, allerdings bisher nichts Elektronisches. Beim Girls‘ Day hat sie sich nach ausführlicher Information für den Campus entschieden: „Es war eine gute Gelegenheit, mal technische Sachen auszuprobieren“, findet sie. Das findet auch Chiara. Die 14-Jährige Heiligenhauserin hat ebenfalls ein blinkendes Herz gelötet: „Vielleicht werde ich mal in dem Bereich arbeiten.“ Campus-Mitarbeiterin Dr. Silvia Hacia stand den Mädchen beratend zur Seite: „Es ist immer toll, zu sehen, wie begabt die Mädels sind und wie ihre Projekte auf Anhieb funktionieren. Das hat sich heute wieder bestätigt.“ Wichtig für die Schülerinnen sei da vielleicht auch der geschützte Raum, in dem sie sich oft zum ersten Mal an die Technik wagen können, glaubt auch Campus-Sprecherin Christine Heinrichs. Hannah (14) und Lotte (13) übernahmen währenddessen die komplexe Programmierung der beliebten Lego-Roboter und brachten ihm mit den richtigen Befehlen bei, einen Slalom-Parcours zu fahren. Das Programmieren aber ist ihnen nicht ganz neu, das haben sie schon in der Schule gemacht. „Es ist spannend, zu sehen, ob es wirklich klappt“, finden die beiden. „Und es ist cool, dass wir alles ausprobieren und einfach mal kreativ sein dürfen.“ Dass sie zum Girls‘ Day in den Ingenieursberuf hineinschnuppern wollen, war ihnen dabei von Anfang an klar. „Die Mädchen sind voll bei der Sache und man spürt schnell den Ehrgeiz, den sie entwickeln“, findet auch Campus-Mitarbeiterin Ana Belén Martínez Torres. Der Campus ist dabei schon seit seinen Gründungszeiten beim Girls‘ Day dabei. „Zu Beginn haben wir darauf geachtet, dass wirklich nur Frauen die Anleitung übernehmen. Aber das ist nun mal nicht realistisch, Frauen sind in diesen Bereichen einfach weniger vertreten, und das wollen wir mit einer gemischten Betreuung am Girls‘ Day auch darstellen“, so Heinrichs.

Die Frage, was überhaupt in der Mechatronik geschehe, wurde den 15 Teilnehmerinnen gestern jedenfalls ganz praktisch beantwortet.

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