Heiligenhaus Frankfurter Straße macht große Sorgen

Heiligenhaus · Auf dem Tisch liegen zwei Varianten, wie die Strecke saniert, zumindest aber repariert werden könnte. Beides kostet viel Geld.

 Frankfurter Straße in Isenbügel ist in erkennbar schlechtem Zusatand. Die Feuerwehr sorgt sich um die Einsatzsicherheit dort.

Frankfurter Straße in Isenbügel ist in erkennbar schlechtem Zusatand. Die Feuerwehr sorgt sich um die Einsatzsicherheit dort.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Diskussion um die Zukunft der völlig maroden Frankfurter Straße in Isenbügel, an der Stadtgrenze zu Kettwig, geht kommende Woche im Verkehrsausschuss weiter. Dem voran ging ein Ortstermin, bei dem sich Tiefbauchef Michael Krahl mit Anwohnern traf.

Im Vorfeld hatten Anlieger ihre Sorgen in einem Schreiben an die Verwaltung geäußert. Darin heißt es: „Wir als Anlieger kennen die Schwachstellen im Straßenbereich und befürworten, dass die Gefahrenstellen repariert werden. Wir sprechen uns aber gegen eine Komplettsanierung aus, da diese unseres Erachtens nicht notwendig ist.Vor vier Jahren wurden die Häuser an die öffentliche Entwässerung angeschlossen, vor anderthalb Jahren wurde ein Glasfaserkabel in derStraße verlegt. Die verkehrstechnischen Behinderungen möchte ich nicht näher erläutern, diese waren zum Teil unzumutbar und es bedarf in so kurzen Zeitabständen keiner Wiederholung. Ferner sind die Arbeiten für die Verlegung des Glasfaserkabels mit schweren Einsatzgeräten in hohem Maße für die derzeit vorhandenen Schäden in der Straße verantwortlich. Außerdem kursieren Äußerungen, dass in absehbarer Zeit die Stadt Heiligenhaus die Elektroversorgung der Frankfurter Straße übernehmen und ein neues Erdkabel verlegen wird. Soll das im Zuge der Sanierung geschehen?“

Was Baufachleuten auffiel: Die Straße sackt talwärts ab. Auch die Feuerwehr hatte bereits dringend angemahnt, tätig zu werden. Man fürchtet um die Sicherheit bei potentiellen Einsätzen (unsere Redaktion berichtete). Die Sicherheitsexperten haben sich die Strecke genau angesehen. Die Liste ihrer Monita ist lang. Die Straße ist schmal, etwa drei Meter Breite, das erschwert ein Aussteigen aus dem Einsatzwagen. Im Bereich der Absackungen stehe der Wagen zudem sehr schräg. Es sei nicht möglich die seitlichen Füße auszufahren, so dass ein sicherer Stand nicht vollständig gewährleistet ist. Weitere Probleme betreffen das zugewachsene Lichtraumprofil sowie die unzureichende Absturzsicherung zum Tal hin.

Um die Straße dauerhaft zu stabilisieren ist nach Einschätzung der Verwaltung ein Vollausbau nötig, der gemäß aktueller Gesetzeslage nach dem Kommunalen Abgabegesetz (KAG) abzurechnen ist.

Daher wurde die Maßnahme in die Haushaltsplanung aufgenommen und mit den bereitgestellten Mitteln zunächst eine Vermessungstechnische Grundlage und dann ein Bodengutachten beauftragt, dass sowohl die Tragfähigkeit des vorhandenen Aufbaus als auch die Entsorgungsparameter des vorgefundenen Aufbaus untersucht. Das Gutachten empfiehlt – neben der von der Verwaltung angedachten – Abstützung der Straße mit Winkelsteinen oder dem Einbau von Gabionen (wie schon am Hang an der Grubenstraße zur Bahntrasse hin) den Einbau einer hydraulisch gebundenen Tragschicht mit gleichzeitiger Ergänzung einer Straßenentwässerung.

„Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme sind im aktuellen Haushalt mit 850.000 Euro angesetzt. Aufgrund der geringen Anzahl von Anwohnern verteilt sich der nicht städtischen Anteil von etwa 50 Prozent auf wenige Eigentümer“, heißt es in den Unterlagen für den Verkehrsausschuss. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über KAG wurde in den Haushaltsberatungen vereinbart, dass die Maßnahme auch nach Freigabe des Haushalts noch nicht - mit der Beauftragung eines Ingenieurbüros - begonnen wird. Stattdessen wurde die Verwaltung aufgefordert eine Alternative zu finden, damit die aktuellen Absackungen sich nicht zu einer akuten Gefahrenstelle entwickeln.

Wie die Finanzierung letztlich aussehen wird, ist noch offen. Dem Verkehrsausschuss liegt eine Beratungsvorlage vor, das heißt, Alternativen zur KAG-Maßnahme können diskutiert werden. Krahl gibt allerdings zu bedenken. „Auch die Rearatur an drei Stellen der Straße wäre mit zu veranschlagenden 100.000 Euro nicht gerade billig.“

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