Heiligenhaus Containerbrände: Feuerwehr in Sorge

Heiligenhaus · Ausrücken in Serie kostet Zeit, Geld und Nerven. Der Aufwand bei solchen Einsätzen ist hoch. Besonders ein Wochenende ist der Heiligenhauser Feuerwehr in unliebsamer Erinnerung geblieben.

 Containerbrände bedeuten für die Feuerwehrleute viel Arbeit.

Containerbrände bedeuten für die Feuerwehrleute viel Arbeit.

Foto: RP/Feuerwehr Heiligenhaus

Wenn ein Papiercontainer brennt, sorgt das im Allgemeinen nicht für allzu großes öffentliches Aufsehen - abgesehen vielleicht in der direkten Nachbarschaft. Ganz anders ist die Sicht der Feuerwehrleute auf solche Vorfällle. Noch in denkbar schlechter Erinnerung ist auf der Hauptwache in diesem Zusammenhang das letzte April-Wochenende, wie Feuerwehrsprecher Marco Bayer sagt.

„Wir haben ns sehr über den ganzen Sonntag geärgert“, bilanziert er. Denn von insgesamt sieben Einsätzen entfielen drei auf brennende Altpapiercontainer. Dass ausgerückt und gelöscht werde, sei eine Selbstverständlichkeit. Aufgrund der besonderen Heiligenhauser Gegebenheiten auch von zwei Standorten aus - ganz egal, ob vor Ort zwei Löschfahrzeuge nebst je sechs Mann Besatzung länger zum Einsatz kommen oder eine Besatzung zügig wieder einrücken kann.

Bayer macht folgende Rechnung auf: „Es klingt im Grunde einfach: Zur Wache fahren, zum Einsatzort fahren, löschen, abrücken.“ Aber damit sei es eben nicht getan. Anschließend ist Nachbereitung an Fahrzeugen und Gerät angesagt. Unterm Strich fallen so pro Containerbrand zwei Stunden Arbeitszeit an, für mindestens sechs Feuerwehrleute. Das mal drei genommen, wie an besagtem Sonntag, bedeute dann eben 36 Arbeitsstunden - und das bei Einsätzen, „bei denen wohl kaum jemand an spontane Selbstentzündung in den Containern glaubt“, so Bayer. Man gehe von Brandstiftung aus, teilte die Polizei mit. Das Vorgehen bei solchen Bränden ist immer gleich: Löschen von oben, Container auf die Seite werfen, Bodenplatten öffnen und den Inhalt deftig durchwässern. Pro Container braucht das bis zu 700 Liter Wasser, was, über den Daumen gerechnet, etwas dem Inhalt zweier Badewannen entspricht. Schlimmstenfalls sind durch Rauchentwicklung auch Wohnungen in der Nähe betroffen, das wäre dann auch zu kontrollieren, die Räume von der Feuerwehr entsprechend zu lüften. Was zusätzlichen Aufwand bedeutet. Bayer warnt auch davor, die Gefahren zu unterschätzen: „Allein durch die abstrahlende Wärme kann, besonders im Sommer, umliegendes Gebüsch Feuer fangen.“

Eine weitere Erfahrung macht man in diesem Zusammenhang in der Feuerwache: „Wenn wir solche Einsätze in Sozialen Netzwerken kommunizieren, ernten wir gelegentlich Kommentare, in denen der Ruf nach einer Berufsfeuerwehr für Heiligenhaus laut wird“, so Bayer.

Diese Überlegung aber ziehe nicht so recht, wie die Feuerwehr-Experten an der Julius-Held-Straße denken: „Schließlich muss auch eine Berufsfeuerwehr zu den gleichen Bedingungen ausrücken. Das verkleinert doch den Aufwand nicht“, kommentiert der Feuerwehrsprecher.

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