Heilgenhaus Majestätische Vögel – zum Greifen nah

Heiligenhaus · Mit Uhu „Iwan“, dem Sakerfalken „Baba Jaga“ und Harris’s Hawk „Harald“ sowie dem Falkner Frithjof Schnurbusch hatten die Ferienkinder der städtischen Ferienfreizeit ganz besondere Gäste zu Besuch.

 Falkner Frithjof Schnurbusch passt gut auf , wenn der rspekteinflössende Falke zur Landung ansetzt.

Falkner Frithjof Schnurbusch passt gut auf , wenn der rspekteinflössende Falke zur Landung ansetzt.

Foto: Ja/Fries, Stefan (frs)

Ganz ruhig sitzt „Baba Jaga“ auf dem Arm während die Ferienkinder sich ganz behutsam nähern und den Sakerfalken ganz vorsichtig streichen.

Über das Tier haben sie vorher schon eine ganze Menge gelernt, nun wollen sie es noch genauer kennenlernen: Das eindeutige und vielleicht auch ein bisschen überrascht klingende Urteil der jungen Heiligenhauser über das Gefieder: „Voll weich!“

Der Arm, auf dem das Tier gestern saß, gehört dem Falkner und Erlebnispädagogen Frithjof Schnurbusch, der machte gestern Station bei der städtischen Ferienfreizeit an der Heiligenhauser Gesamtschule und gab Einblicke in die Welt der Tiere, die sonst hoch über den Köpfen zu Hause sind. „Baba Jaga“ gehört als Sakerfalke zu den eher größeren Falken. Gelernt haben die Kinder dabei zum Beispiel, warum das Tier so aussieht wie es aussieht: Damit es effektiv jagen kann. „Mit 200 bis 300 Stundenkilometern ist sie sogar schneller als mein Auto“, erklärt Schnurbusch und erklärt auch gleich noch, dass die Tiere nicht jeden Tag gleich schnell seien, das wäre bei Menschen schließlich auch nicht so.

 Einen Vormittag lang gab es für die Kinder bei der Stadtranderholung ein Kapitel Naturkunde der ganze besonderen Art.

Einen Vormittag lang gab es für die Kinder bei der Stadtranderholung ein Kapitel Naturkunde der ganze besonderen Art.

Foto: Ja/Fries, Stefan (frs)

Und was sie wohl so jagt? „Lieber junge und starke Tiere oder alte und schwache?“ Das ist für die Kinder der Ferienfreizeit gar nicht so knifflig: „Verletzte Tiere, die langsamer sind“, ist da eine Antwort, die beim Falkner für ein anerkennendes Nicken sorgt: „Das Allerwichtigste ist für die Vögel erst mal, dass sie satt werden. Ob es schmeckt ist da gar nicht so wichtig.“ Neben dem Sakerfalken hatte der Düsseldorfer Falkner auch noch den Harris’s Hawk „Harald“ dabei, das ist ein Wüstelfalke der mittleren Größe, sowie den Uhu „Iwan“. Der Name „Falke“ bezieht sich dabei wahrscheinlich auf die Krallen und den Schnabel, die sichelförmig geformt sind und deshalb wohl vom lateinischen Wort Sichel also „falx“ abgeleitet worden ist. Zu erkennen sind die Tiere auch am Falkenzahn, einem Zacken an der seitlichen Schneidekante des Oberschnabels, den der Falkner genauer zeigt, mit dem können sie noch effektiver jagen. „Ein Falke kann bis zu einem Kilometer, manchmal auch bis zwei Kilometer weit gucken“, erklärt Schmurbusch. „Wer hier also in der Nähe wohnt, dem könnte er bis ins Zimmer schauen.“ Zum ganz besonderen Höhepunkt wurde dann der Moment, in dem die Ferienkinder selbst einmal zum Falkner werden durften und den Mäusebussard „Harald“ auf dem Arm halten konnten. Ganz wichtig sei dabei, keine Angst zu haben und den Arm ruhig zu halten. Für die Ferienkinder war das offen sichtlich gar kein Problem, aber ein ganz besonderes Gefühl, wie man ihnen ansah. Da kam zum Beispiel die Frage auf, wie schwer so ein Falke ist, denn „das hat sich schon schwer angefühlt“, sagte eines der Ferienkinder. Der ausgebildete Sozial-Pädagoge Schnurbusch hat dafür eine ganz eigene Messskala entwickelt: „So schwer wie etwa fünf bis sechs Tafeln Schokolade.“

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