Wendehammerkonzert in Heiligenhaus Ein schottischer Abend unter freiem Himmel

HEILIGENHAUS · Am Samstag lud Dudelsackspieler Ingo Roza zum Konzert-Spaziergang mit Dudelsack. Es war der vorletzte Termin der Wendehammerkonzerte.

 Dudelsackspieler Ingo Roza kam auf seiner Wanderung auch an der Wiese an der Bleibergstraße vorbei.

Dudelsackspieler Ingo Roza kam auf seiner Wanderung auch an der Wiese an der Bleibergstraße vorbei.

Foto: Achim Blazy (abz)

Es ist dieser ganz besondere, dieser einzigartige Klang, der fasziniert. Töne, die ursprünglich und exotisch zugleich sind und doch scheiden sich an ihnen die Geister: Die einen lieben die Musik des Dudelsacks, die anderen nicht. Doch die Begeisterung für Dudelsack-Musik ist in Heiligenhaus ungebrochen.

Folk-Musik, allen voran von den britischen Inseln, ist schwer beliebt in der Stadt. Da viele Konzerte im ersten Halbjahr jedoch nicht stattfinden konnten, hatte das Kulturbüro kurzerhand den „kleinen Kultursommer“ ersonnen, der mit Wendehammerkonzerten für angenehme Abwechslung sorgen sollte. Nach dem theatralischen Auftakt der Gruppe „Drama Hilinci“ folgten Termine zu Konzerten von Newcomern und alten Hasen, die zu kulturellem Genuss unter freiem Himmel und ganz ohne Eintrittsticket einluden. Von Termin zu Termin sprach sich dieser Geheimtipp dabei immer mehr herum. Und so gab es am Samstag für die Folkmusik-Fans auf Entzug ein passendes Gegenmittel: Der Velberter Dudelsack-Spieler Ingo Roza hatte die schottischen Bagpipes dabei und sich einen „schottischen Spaziergang“ durch die Stadt ausgedacht, der drei Orte zur Konzertbühne machte, die den Musiker an das raue Land im Norden von Großbritannien erinnern.

Zum Auftakt ließ er die Bagpipes  über dem Wasserspiegel am Abtskücher Stauteich erklingen und spielte eine kleine Stückauwahl, die sich rund um die See und das Meer drehte, die sich in der schottischen Heimat dieser Musik, gerne mal rau und ursprünglich zeigen. Der Wasserspiegel des Lieblings-Gewässers der Heiligenhauser blieb davon allerdings unbeeindruckt und still. Ein bisschen Schottland in der eigenen Region wollte Roza, traditionell schottisch gekleidet samt Kilt, zaubern, denn eine Reise dorthin ist erst mal nicht in Sicht.

Roza selbst, der sobald der Kilt im Schrank ist, und die Bagpipes im Koffer verstaut sind, als Buchhändler in Velbert arbeitet, freute sich, nach über fünf Monaten überhaupt wieder vor Publikum spielen zu können. Vor gut neun Jahren, zum Anlass seines 50. Geburtstages, hat er das Instrument für sich entdeckt.

Am Samstag setzte er seinen schottischen Spaziergang an der Wiese der Bleibergstraße fort, für die er speziell Stücke über die schottischen Highlands ausgewählt hatte, beispielsweise „Highland Cathedral“. Anders als die anderen Konzerte der Wendehammer-Reihe gab es drei Konzerte, die am Samstag vor der Dorfkirche Isenbügel ihren Ausklang mit Musik aus der Großstadt fanden, allen voran aus Edinburgh. Es war das sechste Konzert der Wendehammerkonzerte und von Auftritt zu Auftritt folgten mehr Heiligenhauser der Einladung.  Doch der „Kleine Kultursommer“ neigt sich dem Ende: Am nächsten Samstag, 8. August, wird um 18 Uhr am Kirchplatz und 19 Uhr an der Bleibergstraße das letzte Doppelkonzert der Reihe mit Hannes und Seppo gefeiert.

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