Tag des Ehrenamts Wo Helfen mehr ist als ein Hobby

Arbeit in der Freizeit: Blutspende- und Sanitätsdienst plus Kleiderkammer – das sind große Aufgaben für das Rote Kreuz vor Ort.

 Es darf Spaß machen: Peter Wiemer mit einer lebensgroßen Playmobil-Figur eines DRK-Helfers.

Es darf Spaß machen: Peter Wiemer mit einer lebensgroßen Playmobil-Figur eines DRK-Helfers.

Foto: Blazy, Achim (abz)

„Was den Nachschub für unsere Kleiderkammer betrifft, bin ich wirklich stolz, dass die Heiligenhauser uns immer so viel bringen“, freut sich Peter Wiemer. Der Vorsitzende des DRK-Ortsverbandes steht mitten in den neuen Räumen der Kleiderkammer mit Boutique-Charakter, die nun im DRK-Hauptquartier an der Hauptstraße 95 (Alte Post) zu finden ist.

Sie hat nun an jedem Werktag halbtags geöffnet und heißt eigentlich gar nicht mehr Kleiderkammer, sondern „Stöberkiste“. „Jetzt haben wir viel mehr Platz und alles ist hell und freundlich“, berichtet Conny Mendel-Wiemer. „Auch die neue Umkleidekabine kommt gut an“, sagt Andrea Schaffer. „Kein Vergleich zu früher“, finden die beiden. Besonders gefragt ist Kleidung, aber auch Spielzeug und Haushaltswaren gibt es. „Wer die Waren aber haben möchte, muss seinen Bedarf nachweisen, ansonsten muss er nun für die Waren bezahlen“, erklärt der Ortsverbandschef Wiemer mit Enttäuschung in der Stimme, denn so manche Sachen habe man auf Trödelmärkten wiedergefunden.

Hinter dem Umzug des Second-Hand-Angebotes aus den Kellerräumen der Grundschule Schulstraße steckt auch - wie auch in allen weiteren Bereichen des DRK - viel ehrenamtliche Arbeit. 65 Mitglieder hat das DRK in Heiligenhaus, Tendenz sinkend, 33 von ihnen sind in der „Einsatzabteilung“. Neue Mitglieder sind gern gesehen, „aber man muss ihnen auch ehrlich sagen, was sie erwartet.“ Für die Grundausbildung im Sanitätsdienst rechnet Wiemer etwa 100 Stunden Theorie- und Praxisausbildung vor. Hohe Anforderungen gelten auch für die Blutspende mit durchschnittlich etwa 70 bis 80 Blutspendern. Dass viele Spender wiederkommen läge nicht nur am Buffet, sondern auch an einem tollen Team, das „sehr gute Arbeit“ mache, so Wiemer.

Auch im Alltag sei die rote Jacke mit dem DRK-Emblem eine Verpflichtung und das Versprechen, dass der Träger helfe. „Da verlassen die Bürger sich drauf und für sie ist das eine Selbstverständlichkeit, aber das Ehrenamt selbst haben viele Menschen nicht mehr im Blick. Und dann wird leicht übersehen, welche Arbeit das DRK auch in Heiligenhaus macht.“ Wie auch die medizinische Aus- und Fortbildung in Form von beispielsweise Erste-Hilfe-Kursen. „Für viel Öffentlichkeitsarbeit bleibt da keine Zeit.“ Die Mitglieder stecken ohnehin viel Zeit und Arbeit in ihrer Freizeit in das DRK – Neben Beruf und Familie. Wochenenden gefüllt mit Lehrgängen oder Veranstaltungen. Wer jedoch ein Ehrenamt, der habe auch im Berufsleben mit sozialen Kompetenzen einen Pluspunkt: „Dann ist man notgedrungen Teamplayer“, weiß Wiemer. Zwölf Mitglieder hat das Jugendrotkreuz. Junge Menschen ab Mitte 20 bis Ende 30 hätten mit Beruf und Familie aber andere Prioritäten in dem Lebensabschnitt. Eine besondere Freude ist dann, wenn ein junger Mensch sich vom DRK bei seinem Berufswunsch inspirieren lässt: „Es gibt da jemanden, der aus deisem Grund seine Ausbildung als Altenpfleger beginnen wird“, freut sich der Vorsitzende.

Heiligenhaus: Der DRK-Ortsverband ist quicklebendig
Foto: grafik

Wiemer selbst ist vor 27 Jahren eher zufällig dazugestoßen. „Damals war es ein Hobby, heute ist es Verantwortung.“ Dass er irgendwann mal Vorsitzender im Heiligenhauser Ortsverband ist und Kreisaufgaben übernimmt, hätte er damals nicht gedacht. Bis heute ist er mit Spaß bei der Sache. Ihm und seinem Team könne man mit einem „einfachen Danke“ viel Freude bereiten.

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