Heiligenhaus Debatte lebt neu auf: Angertalbahn steht gegen Niederbergbahn

Es geht um ein Stück Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs. Zwei alte Bahntrassen geraten gleichzeitig in den Blick. Eine ist die, auf der der Panoramaradweg verläuft. Und dann gibt es die Idee einer neuen Hochbahn.

 Für den Personenverkehr ist die Angertalbahn seit 1952 eingestellt. Seither gab es nur noch Nostalgietouren – und die Kalkbahn.

Für den Personenverkehr ist die Angertalbahn seit 1952 eingestellt. Seither gab es nur noch Nostalgietouren – und die Kalkbahn.

Foto: Venn, J. (jven)/Venn, Jürgen (jven)

Eins steht fest: Mangel an öffentlicher Aufmerksamkeit herrscht nicht, was alte Bahntrassen angeht. Der Disakussion um Angertalbhan und Niederbergbahn hat die CDU im Kreis Mettmann jetzt eine Facette hinzugefügt.

Sie möchten die Angertalbahn für den Schienenpersonennahverkehr flott machen. Einen Antrag hierzu verabschiedete der Kreisausschuss. Die Vorstellungen sind zugleich eine Absage an eine andere Spielart der ÖPNV-Pläne, die in Heiligenhaus von der FDP neu aufgelegt wurde. Eine Reaktivierung der Niederbergbahn sehen die Christdemokraten eher kritisch. Auf dieser verläuft heute der beliebte Panoramaradweg.

„Bei der Angertalbahn sehen wir deutlich höhere Realisierungschancen, zumal ein großer Teil der Trasse heute schon für den Schienengüterverkehr genutzt wird“, sagt der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Klaus-Dieter Völker. Darüber hinaus gibt es aus Sich der CDU weitere gute Gründe. „Insgesamt verläuft die Strecke durch lärmtechnisch weniger sensible Bereiche und stellt nach der Fertigstellung der Regiobahn-Verlängerung eine wichtige West-Ost Verbindung dar“, so Völker.

Der Fraktionsvorsitzende machte in der Sitzung aber auch keinen Hehl daraus, dass er nicht bereit ist, den Panoramaradweg zugunsten der Bahn aufzugeben. „Auch wenn die Nutzung als Radweg nur temporär angelegt wurde, um insbesondere die Trasse für eine mögliche Reaktivierung zu sichern, so ist nicht von der Hand zu weisen, dass hier eine sehr attraktive Radwegeverbindung entstanden ist, die unheimlich gut genutzt wird“. Eine vergleichbare Wegeverbindung ließe sich parallel nicht finden, so dass nach einer Aufgabe des Radweges mit einer deutlichen Verkehrszunahme an derer Stelle zu rechnen ist“.

Ein Thema mit Vorgeschichte: Vor zweieinhalb Jahren hatte auch der ehemalige Bürgermeister und derzeitige NRW-Staatssekretär Jan Heinisch eine Reaktivierung der Angertalbahn ins Spiel gebracht. Ende vergangenen Jahres stellte die Stadt-FDP fest, dass die Diskussionen bisher wenig konkret und folgenlos geblieben seien. Ihr Ansatz: Über mehr nachdenken als nur die Reaktivierung von Strecken. Eine Alternative sieht man beispielsweise in einer fahrenden Hochbahn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort