30 Jahre Akkordeonfreunde Heiligenhaus Wilder Ritt durch die Musikgeschichte

HEILIGENHAUS · Konzert der Akkordeonfreunde wurde getrübt durch den Tod von Schlagzeuger Michael Batz.

 Die Akkordeonfreunde Heiligenhaus gaben in der Kant-Aula ein Konzert zum 30-jährigen Bestehen.

Die Akkordeonfreunde Heiligenhaus gaben in der Kant-Aula ein Konzert zum 30-jährigen Bestehen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Es war kein normales Konzert für die Akkordeonfreunde Heiligenhaus und ihre Fans. Am Samstagabend standen sie wieder in der Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums auf der Bühne, auf der vor 30 Jahren alles anfing. Genauer gesagt: Am 1. Advent 1988, das war damals der 27. November.

Moderatorin Katja Hiltmann erinnerte sich, dass sich damals die Zuschauer wünschten, dass die Truppe weiter macht – das taten sie.

30 Jahre später sind die Musiker bestens eingespielt und schaffen es spielend, ihren Spaß an der Musik auf das Publikum zu übertragen. Auf der Bühne steht eine eingeschworene Gruppe von Freunden, und die feierten mit den Anhängern ihrer Musik in der fast ausverkauften Halle „30 Fun-Tastische Jahre“.

Seit zwei Jahren haben sich 14 Musiker auf den Auftritt zu diesem besonderen Jubiläum vorbereitet. Dass am Samstagabend aber nur 13 von ihnen auf der Bühne standen, war auch für den Freundeskreis eine Ausnahmesituation. Schlagzeuger Michael Batz, der vor zwei Jahren die Drumsticks von Jens Strenger übernommen hatte, ist im September im Alter von 44 Jahren aus dem Leben gerissen worden.

„Drei Tage vorher haben wir gemeinsam geprobt“, erinnert sich der musikalische Leiter des Ensembles in einem berührenden Gedenkmoment, mit dem er den Konzertabend anders eröffnen musste als ursprünglich geplant.

Während der vergangenen zehn Jahre war Michael Batz bei den Auftritten immer schon als Brandwache dabei gewesen, bevor er dann selbst eingestiegen ist. „An den Proben hatte er von uns allen am meisten Spaß. Wir haben diskutiert, ob wir das Konzert spielen und in Absprache mit seiner Familie wussten wir, er hätte nicht gewollt, dass wir absagen.“

Musik könne verbinden, sagt Strenger und so spielte die Band in Erinnerung an ihren Musikfreund Michaels Lieblingslied „Ich wollte nie erwachsen sein“ aus Peter Maffays Musical „Tabaluga“.

Mit Barry Manilows „Copacabana“ wurde dann das Programm offiziell eröffnet und es folgte ein wilder musikalischer Ritt durch mehr als drei Jahrzehnte der Musikgeschichte, von John Legends „All of me“ über irische Folksongs vorbei an Stings „Englishman in New York“ – ein besonders großer Spaß beim Proben – und Queens „Crazy little thing called love“ ging es auch in die Swinging Sixties.

Mit dem Saxofonisten Matthias Bartylla, bekannt von der der Velberter Combo „Foss Doll“, war auch ein Stammgast wieder mit dabei, gesanglich begleitete die Wülfratherin Sandra Kingma-Sawer die Heiligenhauser Akkordeonisten.

Der Abend klang nach einem Abschied auf längere Zeit: Jeder der Akteure gab dem Publikum seine besten Wünsche mit. Die Musiker haben sich mittlerweile in viele Richtungen zerstreut. Die Frage, ob und wann die Akkordeonfreunde wieder auftreten, steht jedenfalls unbeantwortet im Raum.

 Die Fans jedoch dürften sich ein baldiges Comeback wünschen, das beweist jedenfalls die stattliche Besucherzahl an diesem Abend und vor allem die gute Stimmung im Saal.

Infos bei Facebook: Akkordeonfreunde Heiligenhaus.

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