Ratinger Bäder Harter Knochenjob am Beckenrand

Ratingen · Während die Dumeklemmer sich in den Ratinger Bädern abkühlen, sorgen die Mitarbeiter für deren Sicherheit. Wenn Gewitter aufziehen, müssen alle den Badebereich verlassen. Dann werden im Allwetterbad die Schotten geschlossen.

Hitzerekorde in Deutschland — und das in den Sommerferien. Das bedeutet Hochbetrieb in den Freibädern. Tausende Menschen tummeln sich hier bei schönstem Wetter. Sie gelten derzeit als coolster Tipp in Ratingen. "Wenn so viele Menschen kommen, ist der Arbeitsaufwand für uns extrem hoch", sagt Uwe Nedwed, Betriebsleiter des Angerbades.

 Allwetterbad Lintorf: Bei Gewitter wird drinnen weiter geschwommen.

Allwetterbad Lintorf: Bei Gewitter wird drinnen weiter geschwommen.

Foto: Blazy

Acht Mitarbeiter sind an Schönwettertagen pro Schicht im Einsatz, haben ständig die Becken im Blick, um im Notfall eingreifen zu können: "Das ist schon stressig bei so einer Menge Besucher, aber wir sind ein tolles Team. Alle haben Spaß an der Arbeit und sind gerne hier."

Das kann auch Christian Weber, diensthabender Schwimmmeister im Allwetterbad an der Jahnstraße, bestätigen: "Wenn das Wetter so toll ist und so viele Menschen da sind, dann macht die Arbeit erst richtig Spaß."

Neben den ehrenamtlichen Kräften, die die Schwimmer beaufsichtigen, sind in Lintorf insgesamt drei Mitarbeiter im Beckenrand aktiv — bei 35 Grad ein Knochenjob: "Aber zum Glück können wir uns auch einmal in den Schatten stellen und uns abkühlen." Spätestens 45 Minuten vor Öffnung des Bades an der Jahnstraße ist das Stadtwerketeam im Einsatz: "Wir haben uns die Arbeit genau aufgeteilt, so dass relativ schnell alles vorbereitet ist für die Gäste", so Weber. Dann wird es stressig. Der Himmel verdunkelt sich, eine Gewitterfront zieht an. Jetzt steht der Schutz der Badegäste ganz oben: "Bitte verlassen Sie den Freibadbereich", tönt es aus den Lautsprechern. Etwas Regen würde zwar keinen stören, aber der Aufenthalt bei Gewitter im Wasser kann lebensgefährlich sein.

Kein Problem für die Lintorfer: Die Schotten zum Innenbereich werden geschlossen, so dass im Hallenbereich auch im Wasser keine Gefahr besteht: "Das ist der Vorteil. Wir sind ein Allwetterbad. Gleich können alle wieder raus", schmunzelt Weber.

Im Angerbad ist das nicht ganz so einfach. Hier müssen bei einer Schlechtwetterfront alle möglichst schnell in die Umkleidebereiche, so Uwe Nedwed: "Fast alle Besucher halten sich daran und gehen bei den entsprechenden Durchsagen sofort in geschützte Bereiche."

Aber nicht alle Schwimmer sehen das ein: "Es kommt immer wieder vor, dass Leute unsere Aufforderungen ignorieren." Um gut vorbereitet zu sein, haben die Schwimmmeister immer einen Blick auf das Wetterradar.

Wenn es dann wieder trocken ist, müssen vor allem erst einmal die Umkleidebereiche gesäubert werden: "Da haben wir aber spezielle Maschinen zu, da geht das schnell", erklärt Nedwed, der ebenso wie seine Lintorfer Kollegen permanent die Qualität des Wassers überwacht. Mehrmals täglich werden Proben genommen, außerdem werden per Computer die Werte genau überwacht und das Wasser gut gefiltert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen — in beiden Bädern: "Die Wasserqualität ist trotz der hohen Besucherzahlen in diesem Sommer immer optimal", sind sich Weber und Nedwed einig.

(wol)
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