Heiligenhaus Pläne für drei große Baustellen liegen vor
Heiligenhaus · Kant-Gymnasium, Neubau des Familienzentrums Nonnenbruch und Umzug der Technischen Betriebe beschäftigen den Immobilienausschuss. Die Ideen und was sie kosten.
Das Immanuel Kant-Gymnasium verzeichnet von Jahr zu Jahr mehr Schüler. Aktuelle Zahlen und ein Rückblick auf diese Entwicklung liegen dem Schulausschuss vor, anschließend kommt der Immobilienausschuss zum Zug. Am Ende muss der Rat entscheiden, wie dafür zu sorgen ist, das die Gymnasiasten künftig genug Raum an der Herzogstraße haben.
Zahlen und Entwicklung: Aktuell verteilen sich 897 Schüler auf 38 Klassen. 326 Schüler besuchen die Oberstufe. Ab 2026 wird die Gesamtzahl auf 1020 Schüler steigen, so die Prognose. Der Grund ist ein Systemwechsel, die (Rück-)Umstellung auf neun Gymnasialschuljahre bis zum Abitur (G9). Sie hat mit dem Schuljahr 2019/2020 in den Jahrgängen fünf und sechs des Gymnasiums begonnen. Im Schuljahr 2023/24 wird an den umgestellten Gymnasien erstmals wieder eine Klasse 10 in der Sekundarstufe I vorhanden sein. Der erste neue G9-Jahrgang wird seine Schullaufbahn regulär mit dem Abitur 2027 abschließen. Ausgangspunkt der Überlegungen im Rathaus: „Aufgrund der Umstellung braucht die Schule mehr Platz. Hierzu sind in enger Abstimmung mit der Schulleitung verschiedene Varianten durchgesprochen worden.“
Dahinter steckt ein Kapitel schulstatistische Mathematik, ergänzt durch Vorgaben: Grundsätzlich sind alle Jahrgangsstufen der Sekundarstufe 1 des Immanuel-Kant-Gymnasiums vierzügig, es wurden somit in der Sekundarstufe 1 20 Klassen gebildet und durchschnittlich hat jede Klasse 28 Schüler. EF, Q1 und Q2 werden aktuell von 326 Schülerinnen und Schülern besucht. Aufgrund der Kursbildung wird hier die Anzahl der Klassen statistisch durch die Division durch 19,5 gebildet (Grundkurse und Leistungskurse dürfen gemäß den geltenden schulrechtlichen Vorschriften nur in dem Maße gebildet werden, dass die durchschnittliche Teilnehmerzahl dieser Kurse in der gymnasialen Oberstufe diesen Wert nicht unterschreitet), so dass sich 17 Klassen errechnen. Hinzu kommt noch eine DaZ-Klasse. Im laufenden Schuljahr 2022/2023 wurden somit insgesamt 38 Klassen erfasst.
Hinzu kommt: Die Anzahl der Klassen hat sich innerhalb der vergangenen 14 Jahre von 28 auf 38 erhöht, während die Schülerzahl im selben Zeitraum von 683 auf 897 gewachsen ist. Bis zum Jahr 2026 wird die Anzahl auf 42 Klassen bzw. 1020 Schüler geschätzt.
Darauf soll reagiert werden: Die Erweiterung soll, so der zu beratende Vorentwurf, über eine Aufstockung des westlichen Gebäudeteils um ein zweites Stockwerk erfolgen. Auf diesem sind insgesamt vier Klassenräume, ein Kunstraum mit Zeichenlager, ein Lehrmittelraum und eine WC-Anlage samt Putzmittelraum mit einer Nettonutzfläche von insgesamt 535,42 Quadratmeter vorgesehen. Laut aktueller Schätzung wird dies insgesamt 2,1 Millionen Euro kosten. Zur Kostenverteilung teilt die Stadt mit: Im Rahmen der Regelung des Belastungsausgleichs zum Gesetz zur Neuregelung der Dauer der Bildungsgänge im Gymnasium stehen der Stadt für die Jahre 2022 bis 2024 530.164,50 Euro zur Verfügung.
Zweites Großvorhaben: Neubau der Technischen Betriebe auf einem Grundstück an der Bertha-Benz-Allee, das derzeit der Stadt- und Bodenentwicklungsgesellschaft gehört. Kosten für die Fläche: knapp über 616.000 Euro. Auch hier ist der Grund für den Neubau Platzmangel am alten Standort. Derzeit teilen sich die Technischen Betriebe Gelände mit der Feuerwache, deren Standortentwicklung ebenfalls zur Diskussion steht.
Zu entscheiden ist außerdem über den Plan, am Werkerhofplatz das neue Familienzentrum inklusive viergruppiger Kita und Stadtteilbüro für den Nonnenbruch zu bauen. Geschätzte Kosten: 2,4 Millionen Euro.