Ratingen Guter Start ins Weihnachtsgeschäft
Ratingen · Zufriedene Gesichter: Am ersten Adventssamstag war in der Innenstadt bis in den Nachmittag jede Menge los.
Julius Egenberger vom gleichnamigen Sportgeschäft auf der Bechemer Straße konnte am Samstagnachmittag nur mit den Schultern zucken: "Ich könnte Longboards ohne Ende verkaufen, aber es gibt keine mehr. Eine Nachlieferung habe ich noch ordern können - aber ohne konkretes Lieferdatum." Nur wenige Meter weiter die Straße hinunter ging es zwar nicht um Sportgeräte, die Nachrichten waren aber ähnlich. Sven Bartz vom Spielwarengeschäft musste ebenfalls viele Kunden vertrösten: "Einige Artikel sind bereits vergriffen, werden in diesem Jahr auch überhaupt nicht mehr nachgeliefert", so der Oberhausener, der das Geschäft vor knapp zwei Monaten von Günter Trefz übernommen hat.
"Besonders der Reiterhof von Schleich mit seinem Zubehör ist das absolute Lieblingsgeschenk in diesem Jahr. Die Sachen gibt es teilweise in den Geschäften überhaupt nicht mehr. Das ist schon unglaublich", staunte Bartz, der Ähnliches auch von einigen Artikeln aus dem Lego-Sortiment berichtete. Dabei beobachtete er schon seit dem Ende der vergangenen Woche, dass es streng auf Weihnachten zugeht: "Seit Donnerstag hat das Geschäft merklich angezogen. Und der Samstag war natürlich wirklich gut. Wir hatten sehr gut zu tun", so der Händler. Er ist mit den ersten Wochen in der Dumeklemmerstadt überwiegend zufrieden: "Anfangs lief es noch etwas verhaltener als ich gehofft habe. Aber jetzt sind wir auf einem sehr guten Weg."
Eine ähnliche Bilanz zog auch Egenberger nach dem ersten Vorweihnachts-Wochenende: "Es war ein guter Tag." Vor allem Laufsachen seien sehr begehrt gewesen: "Aufgrund des guten Wetters in den vergangenen Tagen ist das auch kein Wunder." Auch hochpreisige Artikel wie Laufuhren und Armbänder, die die tägliche Bewegungsintensität überwachen und steuern hätten die Kunden sehr gut nachgefragt.
Zufrieden zeigte sich auch Goldschmiedin Andrea Schuster: "Die Innenstadt war bis zum frühen Nachmittag wahnsinnig gut gefüllt. Und auch wir hatten sehr gut zu tun. Viele Kunden haben sich ausführlich beraten lassen. Individuelle Schmuckstücke sind auch in diesem Jahr wieder sehr gefragt." Wie viele ihrer Kollegen stellte sie aber auch fest, dass nach der Schließung der Bäckereien und Metzgereien in der City sowie des Marktes die Kundenfrequenz erst einmal abgenommen hat: "Erst zum späten Nachmittag kommen dann noch einmal einige Nachzügler." Das Problem: Nicht alle Geschäfte haben auch bis 18 Uhr auf. Viele Händler schließen bereits vorher.
Eine positive Gesamtbilanz zog gestern übrigens auch der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband zum Start in das Weihnachtsgeschäft: "Der diesjährige Auftakt zur heißen Phase des Weihachtsgeschäftes fällt mit dem Zeitpunkt vieler Gehaltszahlungen zusammen. Gut gefüllte Einkaufsstraßen und Geschäfte am ersten Adventssamstag bestätigen die vorsichtige Erwartung vieler Einzelhändler, dass die Kunden wieder Lust auf Kommerz haben", so Ralf Engel, Geschäftsführer des Verbandes.
Und auch der Weihnachtsmarkt erfreute sich in den ersten zwei Tagen großer Beliebtheit. Vor allem beim Sonnenschein am Freitagnachmittag und nahezu den gesamten Samstag nutzten viele Ratinger die Gelegenheit, durch das Hüttendorf zu bummeln, die eine oder andere Kleinigkeit zu kaufen oder auch nur einfach einen Glühwein zu trinken. Am Ersten Advent selber wurde es dann etwas ruhiger, was aber vor allem am Wetter gelegen haben dürfte - aber trotzdem fällt die Startbilanz positiv aus.
