Was kommt nach den Ferien? Grundschule ist auf alles vorbereitet

Lintorf · Noch ist nicht sicher, wie der Unterricht nach dem 10. Januar über die Bühne gehen wird. Die Johann-Peter-Melchior-Schule dekliniert alle Möglichkeiten von Präsenz- über Hybrid- bis Distanzunterricht durch.

 Marlene Stuckart, Schulleiterin der Johann-Peter-Melchior-Schule, kann ab sofort neue Tablets für die Unterrichtsplanung einsetzen.

Marlene Stuckart, Schulleiterin der Johann-Peter-Melchior-Schule, kann ab sofort neue Tablets für die Unterrichtsplanung einsetzen.

Foto: Achim Blazy (abz)

Am 11. Januar enden die Weihnachtsferien. Doch wie es dann mit dem Schulunterricht weitergeht, steht noch in den Sternen. Die Johann-Peter-Melchior-Schule in Lintorf dekliniert jetzt schon alle Möglichkeiten durch. „Präsenzunterricht wäre uns natürlich am liebsten, weil die Beziehung zu den Kindern beim Lernen immens wichtig ist. Aber wir sind auf verschiedene Szenarien angesichts der aktuellen Situation gut vorbereitet“, so Schulleiterin Marlene Stuckart.

Das Kollegium hat schon im Frühsommer ein Konzept für das „Lernen auf Distanz“ erarbeitet. Zudem wurde schon im Frühjahr die Kommunikationsplattform „SDUI“ mit einer Jahrgangsstufe getestet. Das von einem Start-up aus Rheinland-Pfalz entwickelte Programm entspricht nicht nur den Regeln der Datenschutzgrundverordnung, „es ermöglicht zeitnah Mitteilungen an Lehrer, Eltern und Schüler zu verschicken“, so Stuckart.

Nach den Sommerferien ging diese Plattform dann für alle Klassen an den Start und wurde schon genutzt für digitale Kommunikation, digitale Elternabende oder digitale Elternsprechtage. So konnten Informationen immer zeitnah auch am Abend oder Wochenende verbreitet werden.

Auch die Lehrerkonferenzen finden schon seit dem ersten Lockdown über diese Plattform digital statt. Das traditionelle Adventstreffen der Schulgemeinde an den Advents-Montagen fand virtuell statt und wurde über die Monitore in alle Klassenräume übertragen.

Als dann im Dezember der Hybridunterricht startete und einige Schüler zu Hause unterrichtet wurden, konnten auf dieser Plattform Unterrichtsmaterialien, Erklärvideos von den Lehrkräften, aber auch fertige Unterrichtsergebnisse von den Schülern hochgeladen werden. Es fanden digitale Treffen mit den Kindern zu Hause statt, Lehrer stehen in engem Kontakt zu den Eltern. Einziger Wermutstropfen: Vor den Ferien ging regelmäßig das Netz in die Knie. „Weil zu diesem Zeitpunkt alle auf das Internet zugriffen, waren viele Leitungen überlastet.“ Aber die Schule steht in engem persönlichen Kontakt mit dem jungen Start-up, um Probleme schnellstmöglich zu beheben.

Zwei Tage vor Weihnachten kam dann noch ein Weihnachtsgeschenk der Stadt Ratingen: Neue iPads wurden angeliefert und werden ab sofort für die Unterrichtsplanung eingesetzt. „Wir arbeiten schon seit einigen Jahren mit iPads, die vom Förderverein der Schule angeschafft wurden“, so Stuckart. Umso größer ist die Freude, dass das jetzt noch ausgeweitet werden kann. Die Lehrkräfte tun einiges, um immer auf dem aktuellen Stand im Bereich Einsatz digitaler Medien im Unterricht zu bleiben. So nutzt das Kollegium die Verlängerung der Weihnachtsferien zur Weiterbildung. Am 7. Januar findet eine ganztägige Fortbildung zum Thema „Das iPad als Unterrichtswerkzeug“ statt, natürlich mit dem nötigen Abstand vollkommen digital.

Die Johann-Peter-Melchior-Schule kann die Fortbildung aus eigenen Reihen stemmen; im Kollegium befinden sich zertifizierte Apple Teacher und Kollegen, die schon seit vielen Jahren in diesem Bereich andere Lehrkräfte fortbilden. Somit ist die Schule gut aufgestellt für möglichen Distanzunterricht. „Wobei der Präsenzunterricht mit dem unmittelbaren persönlichen Kontakt zu unseren Schülern natürlich für uns am wichtigsten ist. Denn Lernen braucht Beziehung.“

Erst in den kommenden Tagen wird entschieden, welche Form des Unterrichts ab dem 11. Januar erlaubt ist. Stuckart sieht es gelassen: „Wir haben seit dem Frühjahr gelernt, schnell zu reagieren.“

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