Ratingen Grüner See: Mehr Auslauf für Hunde

Ratingen · Bürger diskutierten bei der Mobilen Redaktion im Naherholungsgebiet über das Miteinander von Mensch und Tier.

 Dichtes Gedränge herrschte am Stand der RP: Manfred Fiene (vorne links), Leiter des Amtes für Kommunale Dienste, musste zahlreiche Fragen beantworten.

Dichtes Gedränge herrschte am Stand der RP: Manfred Fiene (vorne links), Leiter des Amtes für Kommunale Dienste, musste zahlreiche Fragen beantworten.

Foto: Achim Blazy

west Sehr großer Andrang herrschte gestern bei der Mobilen Redaktion der RP, die diesmal am Grünen See stand. Es ging um die vielfältigen Probleme, die ein solches, in weitem Umfeld einmaliges Freizeit- und Erholungsgebiet aufwirft. Viele Hundebesitzer waren gekommen, aber auch Anwohner, um mit Vertretern von Politik und Stadtverwaltung teils heftig zu diskutieren. Fürs leidige Thema Parken gab es Vorschläge, und auch der von den Hundebesitzern geforderte Zugang zum Wasser soll nach der Sommerpause im Bezirksausschuss beraten werden.

 Viele Bürger waren mit ihren Vierbeinern gekommen. Im Bezirksausschuss soll eine Lösung für mehr Auslauf (Zugang zum Wasser) erarbeitet werden.

Viele Bürger waren mit ihren Vierbeinern gekommen. Im Bezirksausschuss soll eine Lösung für mehr Auslauf (Zugang zum Wasser) erarbeitet werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Gisela Lenz, eine Art Sprecherin der vielen Frauchen und (wenigen) Herrchen, die mit ihren Vierbeinen gerne und regelmäßig dort Gassi gehen, regte an, die kleine Halbinsel ebenfalls als Hundeauslauffläche freizugeben. Auch Caroline Stolze aus Düsseldorf setzte sich für diesen Vorschlag ein.

Manfred Fiene, als Chef des Amtes für Kommunale Dienste auch fürs Grünflächenamt zuständig, könnte sich mit der Idee persönlich "anfreunden", musste jedoch auf die Satzung verweisen: Die könne nur von der Politik geändert werden. Joachim Galinke (SPD), selbst seit 38 Jahren dort Anwohner und täglicher Nutzer des Parks, griff die Anregung auf und versprach, noch heute einen entsprechenden Antrag zu stellen.

Kritik wurde am Ordnungsdienst laut, der mit "zweierlei Maß" messe, wenn es um Fehlverhalten gehe, wie Anwohner Horst Schubert sagte. An größere Gruppen, meist mit Migrationshintergrund, trauten sich die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes nicht heran. Vom Ordnungsamt wurde der Vorwurf zurückgewiesen. Fiene verwies auf die beiden Mitarbeiter, die in zwei sich überschneidenden Schichten dort Dienst tun, von 10 bis 20 Uhr. Sie müssten sich oft Einiges gefallen lassen, von Nötigung bis zum Androhen von Gewalt, alles sei dabei. Und die Idee von Bürgern, den Dienst dort auf fünf bis sechs Mann zu verstärken, dürfte aus Kostengründen nicht realisierbar sein.

Es gab auch Lob für die Verwaltung: Der Park sei täglich — auch nach Wochenenden — morgens bis spätestens 10 Uhr sauber, berichteten mehrere Dumeklemmer. Laut Fiene kostet der zusätzliche tägliche Reinigungsdienst durch einen externen Dienstleiter im Park jährlich 53 000 Euro. Die gesamte Unterhaltung belaufe sich auf 350 000 Euro. Der Park sei vor vielen Jahren mit öffentlichen Mitteln gefördert worden, doch die Stadt bleibe beim Unterhalt auf den Kosten sitzen.

Heidelore Brebeck (CDU) ist fast jeden Tag dort unterwegs, kennt auch volle Papierkörbe, wo auch schon mal was daneben liege. Nicht immer ist das "Wegwerfverhalten der Mitbürger" (Fiene) an allem Schuld: So wurden auch Krähen und Elstern ausgemacht, die munter in den Papierkörben stöberten und den Inhalt überall verteilten. Hannelore Hanning (FDP) sieht den Anspruch auch als Auslöser für Probleme: Immerhin müssten sich dort viele Gruppen verständigen, seien es Angler, Spaziergänger, Hundebesitzer oder DLRG. Sie ist auch dafür, in der Politik zu diskutieren, wie man mit "kleinen Mitteln" etwas ändern könne.

(RP)
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