Natur Grüne wollen Waldlehrpfad sanieren

In einem aktuellen Antrag geht es um den Abschnitt zwischen Bahnübergang und Jugendherberge. Der Pfad zeigt sich in einem verwahrlosten Zustand.

 Der Waldlehrpfad zwischen Jugendherberge und Haus zum Haus ist in einem sehr schlechten Zustand. Alles ist überwuchert.

Der Waldlehrpfad zwischen Jugendherberge und Haus zum Haus ist in einem sehr schlechten Zustand. Alles ist überwuchert.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Natur erleben und von ihr lernen: Dazu gibt es in der Region viele Möglichkeiten. Zwischen dem Bahnübergang Junkersbusch und der Jugendherberge findet man in einem kleinen Waldstück einen Naturlehrpfad, der in einem traurigen Zustand ist. Es gibt noch ein paar Tafeln, die auf nicht mehr erkennbare Naturschauspiele hinweisen. Ute Meier, grünes Mitglied im Bezirksausschuss Mitte, fordert jetzt: „Wir möchten erreichen, dass die Verwaltung dafür Sorge trägt, den Waldlehrpfad zwischen Haus zum Haus und Jugendherberge in einen ordentlichen Zustand zu bringen.“

Es gebe noch einen rudimentären Barfußpfad und Lehnen, um Baumwipfel zu betrachten, so die Grünen. Andere Attraktionen wie ein Springbecken mit Sand (um sich im Weitsprung mit den Tieren zu messen) seien total überwuchert oder gar ganz verschwunden.

Auf die vielen Spaziergänger und Jogger mache das Ganze einen traurigen und vernachlässigten Eindruck. Edeltraud Bell, grünes Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und demografischen Wandel, ergänzt: „Da das Terrain in unmittelbarer Nachbarschaft zum neu entstehenden Umweltbildungszentrum, zum Grünzug zwischen Blauem See, Insektenhotel, Angerwiesen, zu der Jugendherberge und zum Poensgenpark liegt, sollte es dem Bildungsauftrag entsprechend saniert werden.“

Diesen Vorschlag könnte die Verwaltung in der Tat aufgreifen, denn er passt zu den großen Plänen, die man für das Areal am Blauen See hat.

Das Angertal spielt in diesem Zusammenhang wie berichtet eine wichtige Rolle, denn der Technische Beigeordnete Jochen Kral will auch diesen Bereich zusammen mit dem Blauen See und dem Papiertal (also mit der Papiermühle) behutsam aufwerten.

Die Stadt Ratingen hat beim Land Intek-Fördermittel in Millionenhöhe für die Neugestaltung des Freizeitgeländes am Blauen See und für eine Aufwertung des gesamten Landschaftsraums Angertal vom Vermillionring bis zur Auermühle beantragt, nachdem der Rat dafür grünes Licht gegeben hatte.

Das Areal am Blauen See soll insgesamt wieder eine herausragende Rolle einnehmen. Es ist ein Ort, an dem Kinder spielen, Spaß haben und eine Menge über unsere Umwelt und Natur lernen können.

Betreiber und viele Besucher, die oft als Kind dort schon gespielt haben, hatten befürchtet, dass die Freizeitangebote nicht erhalten bleiben. Es wurde sogar eine Unterschriftensammlung angelegt.

Über 1.000 Bürger hatten ihre Forderung bekundet, dass die Erlebniswelt nicht einfach dem Umweltbildungszentrum zum Opfer fallen soll. Es wurde auch ein offener Brief an den Baudezernenten geschrieben.

Fakt ist: Die Erlebniswelt wird umgestaltet, Angebote sollen im Wesentlichen erhalten bleiben. Dies werde in enger Absprache mit den Betreibern geschehen, versicherte Kral. Geplant ist, beliebte Angebote wie Märchenzoo, Naturbühne und Erlebniswelt zu sanieren, das Wegenetz barrierefrei auszubauen sowie ein Umweltbildungszentrum mit Freianlagen und grünem Klassenzimmer zu errichten.

Außerdem soll der kultur- und industriegeschichtlich bedeutende Landschaftspark Angertal (von der Büscher Mühle über das Haus zum Haus, das LVR-Industriemuseum Cromford, Poensgenpark, Blauer See und Papiermühle bis hin zur Auermühle) durch ein attraktives Wegenetz noch besser erschlossen werden.

Der wichtigste Schritt: Die Stadt muss das Gelände am Blauen See kaufen, um handlungsfähig zu sein. Kral betonte in einem früheren Gespräch, dass man mit Theater Concept weiter planen werde, denn die Stücke am Blauen See seien sehr beliebt.

Insgesamt will man das Areal so gestalten, dass es eine Balance zwischen aktiver Bewegung und Naturgenuss bieten kann. Der Waldlehrpfad passt also durchaus in diesen Kontext.

Die Idee zu einem Umweltbildungszentrum hatten übrigens die Grünen eingebracht – und zwar im Jahr 2013.

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