Heiligenhaus Grüne wollen neue Pläne fürs Heljensbad

Heiligenhaus · Die Fraktion fordert deshalb kurzfristig eine Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

 Bei sonnigem Sommerwetter ist das Freibad ein Besuchermagnet. Nach Meinung der Grünen könnte daraus ein Allwetterbad werden.

Bei sonnigem Sommerwetter ist das Freibad ein Besuchermagnet. Nach Meinung der Grünen könnte daraus ein Allwetterbad werden.

Foto: Achim Blazy

Das Thema Heljensbad beschäftigt die Stadt seit längerem. Im vergangenen Sportausschuss sollte bereits über die Planungen gesprochen werden, doch die Mehrheit vertagte sich. Nun fordern die Grünen eine unverzügliche Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses, um über das Projekt zu beraten.

Die Grünen wollen die Planungen quasi noch einmal zurück auf Null stellen. Die im erweiterten Arbeitskreis Heljensbad vorgestellten Architektenentwürfe sollen nicht weiter verfolgt werden. Vielmehr soll der Rat einen öffentlichen Wettbewerb mit dem Titel "Heljensbad 2020" ausschreiben. Die Vorgaben: Das Gebäude von Sportkeglern und Schützenvereinen soll erhalten bleiben, ebenso die beiden Wohnhäuser und die Sauna.

Die Grünen streben zudem eine Weiternutzung der Freibadbecken im Ganzjahresbetriebe an. Dies soll durch den Umbau in Hallenbäder mit zu öffnenden Fassaden und Cabrio-Dach-Lösungen erfolgen. Das bisherige Hallenbad soll nach Fertigstellung des Allwetterbades stillgelegt und eine neue Verwendung dafür gesucht werden. Das gesamte bisherige Freigelände rund um das Heljensbad soll erhalten und durch weitere Nutzungen wie zum Beispiels einen Großspielplatz und Wohnmobilstellplätze ergänzt werden.

Zur Begründung für ihre Variante erklären die Grünen: "Die vorhandenen schönen Freibadbecken können durch den Einbau von großzügigen Glasfronten und einem zu öffnendem Dach sowohl im Winter als auch im Sommer durchgehend genutzt werden. Durch die in wenigen Minuten zu schließenden Fassaden und Dächer kann je nach Witterung und Sonnenstrahlung auch außerhalb der jeweiligen Saison flexibel reagiert werden. Ein Ganzjahresbad ist eine zukunftsweisende Alternative zu herkömmlichen Standartlösungen und spart jede Menge Energie."

Unstrittig ist, dass das Heljensbad in die Jahre gekommen ist. Anfang des Jahres hatte Stadtwerkechef Michael Scheidtmann erklärt: "Es steht derzeit kein großes Technikproblem an - aber irgendwann wird uns die Technik garantiert zu einem Entschluss zwingen." Das Freibad stammt aus dem Jahr 1965, die Schwimmhalle von 1974, letztmals saniert vor 15 Jahren. Allein eine Komplett-Sanierung koste sieben Millionen Euro. "Und dann", so Scheidtmann "hätten wir nur eine sanierte, 50 Jahre alte Infrastruktur". Bereits jetzt sorgt das Bad alljährlich für gut 1,2 Millionen Miese in der Stadtwerke-Bilanz. Die Sanierungskosten kämen dann noch obendrauf. Die Kosten für eine neue Heljendbad-Lösung sollen nach Meinung der Grünen aber 15 Millionen Euro nicht überschreiten. Und die künftigen Einnahmen des Bades sollten mindestens die Betriebskosten decken.

Sollte es tatsächlich einen öffentlichen Wettbewerb geben. sollten, so die Grünen, die eingehenden Planungsentwürfe öffentlich vorgestellt und mittels einer Bürgerbefragung bewertet werden. Allerdings steht bisher noch gar nicht fest, ob es eine Sondersitzung des Hauptausschusses auch geben wird.

(RP)
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