Ratingen: Leerstehendes Verwaltungsgebäude lässt sich nicht vermarkten Grüne: Studentenheim im Calor-Haus

Ratingen · Wilhelmring: Sowohl das ehemalige Verwaltungsgebäude der Calor-Emag wie auch die Brachfläche lassen sich offenbar nicht vermarkten. Die Grünen könnten sich Studentenwohnungen in den Büros vorstellen.

Das Verwaltungsgebäude von Calor-Emag aus dem Jahre 1953 wird seit 2007 vergeblich angeboten. Die LEG investierte über sieben Millionen Euro in die Sanierung.

Das Verwaltungsgebäude von Calor-Emag aus dem Jahre 1953 wird seit 2007 vergeblich angeboten. Die LEG investierte über sieben Millionen Euro in die Sanierung.

Foto: RP/Joachim Preuß

Der Bereich an der Ecke Wilhelmring/Calor-Emag-Straße wird zum Ärgernis: Mitten in der Stadt steht dort das ehemalige Verwaltungsgebäude von Calor-Emag leer, gegenüber gammelt eine Brachfläche vor sich hin. Beide Objekte sind offenbar nicht an den Mann zu bringen. Bürger-Union (BU) und SPD hatten sich bereits dafür ausgesprochen, auf der Brachfläche preiswerten Wohnraum zu schaffen. Die Grünen wollen nun in dem denkmalgeschützten Uralt-Bau ein Studentenheim unterbringen. Motto: „Bezahlbaren Wohnraum für Studierende“.

„Wir beantragen, die Verwaltung zu beauftragen, mit der LEG Gespräche zu führen mit dem Ziel, das leerstehende Bürogebäude der ehemaligen Calor-Emag AG zu einem Studierendenwohnheim zu entwickeln“, so Ratsfrau Susanne Stocks. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude stehe seit mehr als zehn Jahren fast vollständig leer. Offensichtlich sei es für die bisher angesprochene Zielgruppe nicht attraktiv. Grund hierfür soll unter anderem die Kleinteiligkeit der Nutzungsfläche sein. Gleichzeitig gebe es regional einen hohen Bedarf an Wohnraum für Studierende. Hierfür scheint der Fraktion das Gebäude durchaus geeignet. Studierende haben in der Regel kleinere Zimmer, Küchen werden gemeinschaftlich genutzt.

 Diese Gewerbefläche am Wilhelmring ist offenbar nicht zu vermarkten. BU und SPD fordern, dort Wohnraum zu schaffen.

Diese Gewerbefläche am Wilhelmring ist offenbar nicht zu vermarkten. BU und SPD fordern, dort Wohnraum zu schaffen.

Foto: RP/Joachim Preuß

„Die neue Hochschule Düsseldorf liegt unmittelbar an der S-Bahn Haltestelle Derendorf und ist somit über die S6 von Ratingen in 10 Minuten zu erreichen und damit perfekt angebunden“, so Susanne Stocks weiter. Und: „Ähnliches gilt für die Busverbindung mit der 771 zum Campus Heiligenhaus.“

Fraktionsvorsitzender Hermann Pöhling: „Sollte es Ratingen gelingen, in Zusammenarbeit mit einer Hochschule nach dem Vorbild der Nachbarstädte einen eigenen Campus zu entwickeln, wäre die Stadt in Sachen Studierendenwohnraum schon gut vorbereitet.“

In dem Gebäude, das seinerzeit auf Betreiben der Grünen unter Denkmalschutz gestellt wurde, hatte lediglich mal für ein paar Jahre eine Ratinger Telekommunikationsfirma ihren Sitz - allerdings in dem neu draufgesattelten modernen Geschoss. Derzeit unterhält die LEG dort einige Büros. Der Rest steht seit dem Wegzug im Jahre 1999 leer. Die Büros werden seit 2007 vergeblich angeboten. Die LEG investierte über sieben Millionen Euro in die Sanierung. Offenbar erfüllt der Altbau auch nicht die heutigen Anforderungen von Unternehmen: In modernen Bürohäusern wie auf dem ehemaligen Balck-Dürr-Gelände sind beispielsweise Kühlungen für die EDV bereits in den Decken verbaut.

Das Calor-Emag-Verwaltungsgebäude wurde 1959/60 vom Firmenarchitekten Hudo Heyder gebaut. Es wurde 1997 unter Denkmalschutz gestellt. Schon zuvor war das benachbarte ehemalige Verwaltungsebäude der Deutsche Lastautomobilfabrik (DAAG) aus dem Jahre 1913 unter Schutz gestellt worden. Es sei ein Zeugnis für Verwaltungsbauten der späten 50er Jahre, so die Denkmalschützer über das Calor-Haus und ein Symbol des gewerblichen Lebens der Stadt an dieser Stelle.

BU und SPD fordern, das ebenfalls nicht vermarktbare brachliegende Gelände am Wilhelmring/Ecke Calor-Emag-Straße für Wohnraum zu nutzen. Gegenüber der RP sagte Volkmar Schnutenhaus, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Wogera, dass diese Idee geprüft werden müsse. Dazu sei aber eine Änderung des Bebauungsplanes nötig.

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