Golfclub Hösel Großfeuer verursacht Millionenschaden

Hösel · Um 7.19 Uhr heulten die Sirenen: Auf dem Gelände des Golfclubs Hösel brannte eine 2400 Quadratmeter große Halle. Ein Feuerwehrmann erlitt bei den Löscharbeiten ein Knalltrauma. Schadstoffmessungen wurden durchgeführt.

Großbrand auf dem Golfclub Hösel
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Großbrand auf dem Golfclub Hösel

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"Unser größtes Problem war, die Einsatzstelle mit genügend Löschwasser zu versorgen", erklärte Feuerwehrchef René Schubert. Denn davon brauchten die über 100 Kräfte der Feuerwehr reichlich, um die im Vollbrand stehende Lagerhalle des Golfclub Hösel an der Heiligenhauser Straße zu löschen. "Schon auf der Anfahrt haben wir eine enorm starke Rauchentwicklung festgestellt und entsprechend die Alarmstufe erhöht", so Schubert weiter.

Die 2400 Quadratmeter große Lagerhalle, die unmittelbar an ein Wohnhaus grenzt, befindet sich fast 500 Meter entfernt vom Parkplatz des Golfclubs und ist nur über einen schmalen Weg erreichbar. Deshalb musste die Feuerwehr teilweise über mehr als einen Kilometer Wasser aus den kleinen Teichen auf dem Gelände abpumpen und zur Einsatzstelle fördern.

Dass es dort nur um Schadensbegrenzung gehen konnte, war relativ schnell klar: "Die Halle brannte komplett, als unsere ersten Wagen eintrafen. Da ging es letztlich nur noch darum, dass angrenzende Wohnhaus und weitere Nebengebäude zu schützen", machte Schubert die Ausmaße des Feuers deutlich. Das gelang den Einsatzkräften, die von Einheiten aus Hilden, Velbert und Heiligenhaus unterstützt wurden, auch. Die eigentlichen Löscharbeiten konnten erst starten, als eine ausreichende Wasserversorgung aufgebaut worden war.

Die Halle, zum Teil mit Holzwänden verkleidet, ist einsturzgefährdet. Nicht das einzige Problem, wie Schubert erklärt: "Anfangs war die Hitzeentwicklung so stark, dass wir uns trotz Schutzkleidung der Halle nur in großer Entfernung nähern konnten." Noch während der ersten Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann: "Der Kollege musste aufgrund eines durch berstende Druckbehälter entstandenes Knalltraumas in eine Fachklinik gebracht werden. Ihm geht es aber soweit gut", berichtete Schubert, der vor Ort vom Kreis- und Bezirksbrandmeister unterstützt wurde.

Auch Bürgermeister Harald Birkenkamp und Feuerwehr-Dezernent Rolf Steuwe ließen sich am frühen Morgen direkt vor Ort über die Löscharbeiten informieren. Die hatten in Hösel und Umgebung zwischenzeitlich für Sorgenfalten bei Anwohnern gesorgt. Eine dichte schwarze Rauchwolke zog über den Stadtteil, war bis nach Homberg zu sehen.

Da in der Halle auch Düngemittel lagerten, konnte eine Gefährdung der Umwelt und der Menschen nicht ausgeschlossen werden, so dass Anlieger per Radio aufgefordert wurden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Messzug des Kreises und Spezialisten des Landesumweltamtes konnten bei ihren Messungen allerdings keine schädlichen Werte feststellen, so dass schnell Entwarnung gegeben werden konnte.

"Wir hatten großes Glück, dass der Bereich mit den Düngemitteln nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde wie befürchtet", weiß Schubert. In der Halle waren zahlreiche Geräte wie Traktoren gelagert, die zur Pflege der Anlagen des Golfclubs genutzt werden. Diese wurden nahezu alle völlig zerstört. Lediglich ein kleiner Teil der abgestellten Maschinen in diesem Bereich blieb unbeschädigt. Totalschaden entstand an sieben Pkw. Obwohl diese teilweise 15 Meter entfernt parkten, brannten sie völlig aus. Zur Schadenshöhe konnten weder Polizei noch Feuerwehr gestern konkrete Angaben machen. Allerdings war zu erfahren, dass es sich letztlich um mehr als eine Million Euro handeln dürfte.

Unklar ist die Brandursache. Die Spezialisten der Kriminalpolizei können erst danach suchen, wenn sie die Halle gefahrlos betreten können. Die Feuerwehr war bis in den Nachmittag mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Zur Sicherung eines Bachlaufs vor Öl und Diesel aus den brennenden Maschinen wurden in Abstimmung mit dem Umwelt- und dem Tiefbauamt Ölsperren gesetzt.

(RP)
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