Tipps Wirksamer Schutz vor Überflutungen

Die Verwaltung gibt Tipps und nennt Gefahrenstellen. Auch in Ratingen hat es schon Überschwemmungen gegeben.

 Das vergangene Jahr hatte meteorologisch einige unliebsame Überraschungen im Gepäck. Die Stadt gibt jetzt Tipps zum Hochwasserschutz.

Das vergangene Jahr hatte meteorologisch einige unliebsame Überraschungen im Gepäck. Die Stadt gibt jetzt Tipps zum Hochwasserschutz.

Foto: Achim Blazy (abz)

Sturm und Gewitter: Nach einigen Wochen der Trockenheit hat es in den vergangenen Tagen in vielen Teilen Deutschlands schwere Unwetter gegeben, so auch im Kreis Mettmann. Das ist allerdings nicht ungewöhnlich, denn der Frühsommer gilt als Hauptsaison für diese Gewitter, im Extremfall verbunden mit so genanntem Katastrophenregen. Solche urbanen Sturzfluten, lokal begrenzte und außergewöhnlich starke Unwetter, bei denen in kürzester Zeit so viel Regen fällt wie sonst in Monaten, hat es in den vergangenen Jahren auch in Ratingen gegeben. Straßen standen unter Wasser, viele Keller liefen voll. Solche Schäden lassen sich nicht immer vermeiden, aber jeder Bürger kann doch einiges für seinen eigenen Schutz und für eine gute Absicherung tun. Dies teilte die Stadt jetzt in einem Schreiben mit.

Was vielleicht schon in Vergessenheit geraten ist: Rund zehn Millionen Euro pro Jahr will die Stadt Ratingen in ihr Abwasser-System investieren – und das mindestens bis 2031. Dies hat der Rat bereits im Sommer des vergangenen Jahres beschlossen. Es gibt ein Abwasserbeseitigungskonzept, das vom Stadtparlament abgesegnet wurde. Ein solches Konzept muss alle sechs Jahre fortgeschrieben werden. Vor dem Hintergrund neuer rechtlicher Anforderungen setzt das städtische Tiefbauamt dabei den Schwerpunkt auf Einleitungsstellen in Gewässer, auf Maßnahmen zum Hochwasserschutz und auf hydraulische Sanierungen, die zur Verbesserung der Abflussleistung führen. Ein Schwerpunkt liegt in Tiefenbroich. Dieser Stadtteil war in den vergangenen Jahren am häufigsten von Überflutungen bei Starkregen betroffen.

Ein Problem von Katastrophenregen aus Sicht der Verwaltung: Er lässt sich von den Wetterdiensten selbst kurzfristig kaum präzise vorhersagen. In einer Stadt kann es bei ein paar Tropfen bleiben, während in der Nachbarstadt die öffentlichen Abwasserkanäle das Regenwasser nicht mehr aufnehmen können. Wassermassen ergießen sich aus völlig überlasteten Dachrinnen und spritzen aus Regenfallrohren heraus. Grundstücke und öffentliche Straßen werden überflutet, das Wasser dringt schnell auch in Keller oder Tiefgaragen ein.

Denn bei einem echten Jahrhundertregen ist auch ein hervorragend ausgebautes Kanalnetz überlastet. Eine Dimensionierung, die jedem denkbaren Ereignis standhielte, würde jeden baulichen und wirtschaftlichen Maßstab sprengen, so die Stadt.

Letztendlich handelt es sich bei den Katastrophenregen um höhere Gewalt. Eine Haftung der Stadt scheidet in diesen Fällen aus. Sollte es zu Schäden in Folge von Starkregenereignissen kommen, stellt sich die Frage des Versicherungsschutzes. Die Stadt weist  die Grundstückseigentümer bzw. die Mieter/Pächter darauf hin, dass ein Versicherungsschutz gegen Schäden durch Katastrophenregen grundsätzlich möglich ist.

Hierzu gehört eine Wohngebäudeversicherung, die nicht nur Schäden durch Leitungswasser abdeckt, sondern auch Schäden durch Wasser, das von außen in das Gebäude eindringt. Die Standard-Wohngebäudeversicherung berücksichtigt Schäden durch Brand, Blitzschlag, Sturm, Hagel und Leitungswasser.

Wassermassen, die von außen kommen, gelten als Elementarschäden, und diese müssen in der Regel durch Zusatzmodule versichert werden (vgl. hierzu das Informationsblatt „Schutz vor Überschwemmung und Hochwasser“ des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. GDV – www.gdv.de –  Stichwort: Elementarschadensversicherung). Zusätzlich kann der Grundstückseigentümer oder der Mieter/Pächter seine Hausratversicherung darauf überprüfen, ob diese Überschwemmungsschäden (Elementarschäden) einschließt.

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