Ratingen Genug geschnarcht – endlich ruhig schlafen

Ratingen · Sprechstunde: Experten stellen im evangelischen Fachkrankenhaus Therapien vor und beantworten Fragen.

In Deutschlands Betten werden bildlich gesprochen nachts ganze Wälder abgesägt: 60 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen über 60 Jahre schnarchen - das sagt die Deutsche Gesellschaft für zahnärztliche Schlafmedizin. Die Folgen sind vielfältig und oft gefährlich. Sie reichen von getrennten Schlafzimmern bis zu unbemerkten Atemaussetzern, die andauernde Schlappheit am Tag und eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff verursachen können.

Drei Mediziner arbeiten zusammen, um den Geplagten sinnvolle Lösungen anzubieten: Hals-Nasen-Ohrenarzt Rainer Frerich und Umweltzahnmediziner Hansjörg Lammers aus Düsseldorf sowie der Lungenfacharzt Hermann Teutemacher aus Wuppertal. Über ihre Behandlungsmöglichkeiten informieren sie bei der Veranstaltung "Genug geschnarcht — endlich ruhig schlafen" am kommenden Mittwoch, 30. Januar, von 18 bis 20 Uhr im Physiotherapie-Raum im Evangelischen Fachkrankenhaus Ratingen, Rosenstraße 2.

Nach kurzen Vorträgen hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Erste Anlaufadresse für Menschen, denen das Schnarchen Probleme bereitet, ist meist der HNO-Arzt. Experte Rainer Frerich erklärt, welche Warnhinweise es auf nächtliche Atemaussetzer gibt, wie diese gemessen werden und wie Operationen aussehen können, welche die Atemwege befreien.

Dazu gehört zum Beispiel eine ambulante und unblutige Behandlung der Nasenschwellkörper mithilfe von Radiowellen. "Schnarchen wird oft auch durch das Erschlaffen der Muskulatur im Rachenraum verursacht. Daraufhin sind die Atemwege verschlossen", sagt der Lungenfacharzt Hermann Teutemacher. Er stellt unter anderem die gesundheitlichen Folgen von Schnarchen und nächtlichen Atemaussetzern sowie die Therapie mit einer Maske vor, die Schnarcher nachts mit Luft versorgt.

Patienten, denen die Maske ebenso wenig hilft wie eine Operation der Atemwege, können beim spezialisierten Zahnarzt so genannte Schnarcher-Schienen bekommen. "Sie werden individuell angepasst und bringen den Unterkiefer in eine vorgerückte Position. Dadurch kann die Zunge nicht in den Rachen rutschen und die Atmung behindern", erklärt Zahnmediziner Hansjörg Lammers.

(RP/rl)
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