Geldautomaten-Sprengung in Ratingen-Lintorf Hinweise von Anwohnern führen zu fünf Festnahmen

Am Donnerstagmorgen sollen fünf Niederländer einen Geldautomaten der Commerzbank in Ratingen gesprengt haben. Die mutmaßlichen Täter flohen mit Motorrollern, es folgte eine Verfolgungsjagd, bei der auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kam. Die Beamten konnten die Männer dank vieler Zeugenhinweise festnehmen.

Ratingen-Lintorf: Geldautomat auf der Speestraße gesprengt
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Ratingen-Lintorf: Geldautomat auf der Speestraße gesprengt

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Foto: Blazy, Achim

Der Polizei sind am Donnerstagmorgen dank beherzter Zeugen entscheidende Zugriffe gelungen. Aufgrund mehrerer Hinweise von Bürgern konnten Einsatzkräfte insgesamt fünf Männer fassen, die in der Commerzbank-Filiale an der Speestraße in Ratingen-Lintorf die Sprengung eines Geldautomaten geplant und schließlich verübt haben sollen. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um Personen aus den Niederlanden, zwischen 18 und 25 Jahre alt. Die Beute wurde sichergestellt.

Was war genau passiert? Gegen 4.50 Uhr meldeten ein Sicherheitsunternehmen und Anwohner eine Explosion in der Bank. Mehrere maskierte Männer seien auf Motorrollern davongefahren. Die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein, an der auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war.

Wenig später ging bei der Polizei der nächste Zeugenhinweis ein: Eine Bürgerin hatte auf der Krummenweger Straße beobachtet, wie ein Motorroller beinahe gegen einen Fußgänger geprallt wäre. Der Roller, begleitet von einem zweiten Roller, fuhr davon. Der beteiligte Fußgänger blieb unerkannt.

Wenige Minuten später, gegen 5 Uhr, gab es den nächsten Zeugenhinweis, diesmal von der Jahnstraße. Dort hatte ein Anwohner beobachtet, wie zwei unbeleuchtete Motorroller mit mehreren Personen in einer Garage des Allwetterbades verschwanden. Sondereinsatzkräfte umstellten wenig später das Objekt. Der Sprecher einer Verhandlungsgruppe forderte die Männer auf, die Garage zu verlassen — was sie taten. Die drei 22- bis 25-Jährigen ließen sich widerstandslos festnehmen. Die Polizei fand in der Garage zwei Motorroller, Tatwerkzeuge und die Beute aus dem Geldautomaten.

Doch damit war die Fahndung noch nicht abgeschlossen. Es gab einen weiteren entscheidenden Hinweis eines Zeugen: Auf der Mühlenstraße warteten offenbar schon längere Zeit zwei verdächtige Männer in zwei Pkw mit niederländischen Kennzeichen. Einsatzkräfte konnten die beiden 18- und 24-Jährigen festnehmen. Die Autos wurden sichergestellt. Landrat Thomas Hendele, Chef der Kreispolizei, war schon sehr früh über das Einsatzgeschehen informiert worden. Er bedankte sich bei den "Zeugen, die mit ihrem Engagement diesen schnellen Festnahmeerfolg erst möglich gemacht haben".

Geldautomaten gesprengt - eine Chronik für NRW bis Juni 2017
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Geldautomaten-Sprengungen in der Region – eine Chronik

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Erst im Juni dieses Jahres hatten Unbekannte einen Automaten der Commerzbank im Stadtteil Hösel gesprengt. Der Tathergang damals: Mehrere Zeugen hörten gegen 3.20 Uhr einen lauten Knall. Beim Blick aus dem Fenster sahen sie zwei maskierte Täter, die in einem dunklen Audi in Richtung Eggerscheidt vermutlich über die Raststätte Hösel auf die Autobahn 3 flohen, so die Polizei. Ob es einen Tatzusammenhang gibt, wird geklärt. Das Landeskriminalamt wurde eingeschaltet.

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