Heiligenhaus Geld für Baugesellschaft ist da

Bei den Haushaltsberatungen wurde ein Betrag zur Gründung in Höhe von 25.000 Euro bewilligt. Die SPD möchte nun Taten sehen.

 Heiligenhaus braucht bezahlbaren Wohnraum.

Heiligenhaus braucht bezahlbaren Wohnraum.

Foto: RP/SPD

(jün) Wohnungsmieten und Immobilienpreise steigen auch in Heiligenhaus seit Jahren kontinuierlich an. Wohnungskonzerne wie Vonovia oder LEG steigern derweil Gewinne und Aktienkurse, aber Mieter zahlen oft drauf. Die erfolgte Privatisierung öffentlicher Wohnungsbestände erweist sich als teurer Fehler zum Nachteil junger Familien und Senioren mit kleinen bis mittlerer Einkommen beziehungsweise Renten, meint die SPD.

„Die Stadt Heiligenhaus hat in den letzten Jahren einige neue Wohngebiete entwickelt. Entstanden sind fast ausschließlich Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Vernachlässigt wurde hingegen der Bau von Sozialwohnungen und preisgünstigen barrierefreien Mietwohnungen, auf die vor allem zahlreiche Senioren angewiesen sind“, so Peter Kramer, Fraktionsvorsitzender der SPD Heiligenhaus.

Dem möchte die SPD Heiligenhaus schon seit Jahren mit einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft entgegenwirken. Deren Gründung wurde vom Rat der Stadt bereits vor drei Jahren beschlossen, aber bisher nicht umgesetzt. Dabei zeigten zahlreiche Beispiele örtlicher Wohnungsbaugesellschaften in den Städten unserer Region, dass solche Gesellschaften in der Lage sind, preiswerte Wohnungen zu bauen, dauerhaft im Bestand zu halten und dabei eine angemessene Rendite zu erwirtschaften, so die SPD weiter.

Der neuerliche SPD-Antrag zu den diesjährigen Haushaltsplanberatungen, die erforderlichen 25.000 Euro für eine Gesellschaftsgründung bereit zu stellen, fand dieses Mal eine Mehrheit bei den Fraktionen. Das Geld ist also da. „Es obliegt nunmehr dem Bürgermeister und seiner Verwaltung, den Beschluss zur Gründung einer stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft auch in die Tat umzusetzen“, erklärt die SPD. Hilfestellung soll dabei durch eine Beratungsstelle des Bundes geleistet werden, die Kommunen bei derartigen Gründungsprozessen unterstützt.

Die neue Gesellschaft könne und müsse das derzeit niedrige Zinsniveau nutzen und komme mit geringen Marketingkosten aus. Im städtischen Besitz befinden sich zudem diverse Grundstücke, die in eine gemeinnützige städtische Wohnungsbaugesellschaft eingebracht werden könnten. „Die Stadt muss jetzt vorausschauend Weichen stellen. Sie muss handeln und neuen, langfristig bezahlbaren Wohnraum für heutige und künftige Generationen schaffen“, fordert die SPD.

Denn der Stadt wurde schon vor Jahren in einer Untersuchung bescheinigt, dass vor allem ältere Bürger wegziehen, weil sie hier keinen angemessenen Wohnraum finden. An dieser Situation haben auch die Neubaugebiete Grün-Selbeck und Panoramagarten oder die Neubauten an der Kettwiger Straße wenig geändert.

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