Aufenthalt in Ratingen US-Gastschüler Conley Knauff fühlt sich sehr wohl

Ratingen · Die Ratinger SPD-Abgeordnete Kerstin Griese hat die Patenschaft für den 18-jährigen Schüler übernommen.

 Gespräch in der Stadt (von links): Wolfgang Arnold, Conley Knauff, Kerstin Griese und Nina Arnold.

Gespräch in der Stadt (von links): Wolfgang Arnold, Conley Knauff, Kerstin Griese und Nina Arnold.

Foto: RP/Griese

(RP) Das Lob ist prompt da. „Ich bin sehr beeindruckt, dass ein Schüler aus Chicago fließend Deutsch kann“, sagt Kerstin Griese bei ihrem Treffen mit Conley Knauff und dessen Ratinger Gastfamilie. Die SPD-Abgeordnete hat die Patenschaft für Knauff übernommen, der mit einem Stipendium des Bundestages und des US-Kongresses nach Deutschland gekommen ist.

Der 18-Jährige hat schon in den USA an der Schule etwas Deutsch gelernt. Seit dem Sommer vergangenen Jahres besucht er den Abschlussjahrgang am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium mit den Leistungskursen Englisch und Geschichte.

„Es ist eine total andere Perspektive“, freut sich Knauff darüber, in Geschichte Sachen zu lernen, die an amerikanischen Schulen so nicht vorkommen. Mit in dieselbe Jahrgangsstufe geht Nina Arnold, die zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester zu Conleys Gastfamilie gehört.

„Ich habe ihn direkt überall mit hingeschleppt“, erzählt sie von der Musikschule. Während Nina Arnold im dortigen Orchester Oboe spielt, beherrscht Conley Knauff sogar drei Instrumente: Gitarre, Horn und Klavier. Er fühlt sich sichtbar wohl in seiner vorübergehenden Heimat. „Es ist ein Stereotyp, dass alle Deutschen so unfreundlich sind“, betont er und erzählt, welches Bild die Amerikaner von Deutschland haben. Ratingen gefällt ihm sowieso: „Hier ist alles sehr nah und kompakt.“ Während in den USA schon Stadtteile riesige Städte seien, könne er in Ratingen alles mit dem Fahrrad erreichen.

Große Unterschiede gebe es auch im politischen System der beiden Staaten, ist Knauff aufgefallen. Überraschend findet er die große Anzahl an Parteien in Deutschland. Er möchte deshalb von Kerstin Griese wissen, warum sie sich für die SPD entschieden hatte. „Es ist die Mischung aus sozialer Gerechtigkeit und dem Eintreten für Zukunftschancen“, antwortet die Abgeordnete, ohne lange nachzudenken.

Griese bedankte sich bei Wolfgang und Petra Arnold dafür, den US-Gastschüler bei sich aufgenommen zu haben. „Enge Beziehungen zwischen Europa und Amerika sind heute wichtiger denn je“, so Griese, die sich bereits seit 19 Jahren aktiv am Parlamentarischen Patenschaftsprogramm (PPP) beteiligt.

Wer selbst einen Gastschüler oder eine Gastschülerin mit Blick auf das PPP bei sich aufnehmen möchte, kann sich bei der Austauschorganisation Youth for Understanding unter gastfamilien@yfu.de melden.

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