Ratinger Markthändler Frischfisch ist ein Fall für Fachleute

Die „FischFactory“ von Lars Mehrholz und Jennifer Lange ist neu auf dem Ratinger Markt.

 Markthändlerin Jennifer Lange an ihrem Fischstand.

Markthändlerin Jennifer Lange an ihrem Fischstand.

Foto: Blazy, Achim (abz)

. Fischers Fritz fischt frische Fische. Und dann verkauft er sie unter anderem in der FischFactory von Lars Mehrholz, und dort aus den Händen von Jennifer Lange. Seit Februar 2020 steht das neue Fischgeschäft auf dem Markt und liefert den Ratingern das, was sie nicht nur in Virus-Zeiten zur wertvollen Ernährung brauchen. Grundsätzlich sind die Mehrholzens in vierter Generation inbrünstig im Fischhandel tätig und in Duisburg/Rheinhausen beheimatet.

Bei aller Liebe – Fisch gehört in unserer Gegend nicht unbedingt zu den regionalen Produkten in ganz engem Sinne. Aber dank schneller Lieferwege, fällt aber durchaus unter die Bezeichnung „grün“, die unserem Markt eigen ist. Allerdings gibt es den „grünen Hering“, das ist nicht seine Farbe, sondern sein besonderes Merkmal: jung, unreif.

Die neuen Fischhändler in Ratingen tun auch das, was allen Kollegen in dem Geschäft eigentlich auf den Geist gehen müsste: Die Auszeichnung der einzelnen Waren nach der gültigen Kennzeichnungsverordnung. Da müssen, und das ist nicht mal vollständig, Fischname, lateinische Bezeichnung, Umgangsbezeichnung, Fangort mit weiterer Spezifizierung, Fanggerät, evtl. Form des Netzes aufgeführt sein. Und trotz allem gibt es generell keine allgemeine tiefe Kenntnis über Fisch.

Im Laufe der letzten Jahre mag vielleicht die bessere Küche mehr Weisheiten unters Volk gebracht haben – kannte man vor Jahrzehnten hauptsächlich Seelachs in satter Panade, mit Senfsoße, Salzkartoffeln und Gräten. Dann gab es die Fischstäbchen, über die Feinschmecker unterschiedlich denken.

Und dann waren plötzlich Doraden und Jakobsmuscheln auf dem Teller, „zahmer“ und Wildlachs, Loup de Mer und Dorsch. Der heißt als laichreifer norwegischer Winter-Kabeljau schließlich Skrei. Auch getrocknet gibt es ihn (wie schon bei den Wikingern), und zwar unter dem Namen Stockfisch. Seiner Ausdauer hat der Langstreckenschwimmer seine starken Muskeln und sein besonders festes Fleisch zu verdanken, das in Sachen Geschmack und Konsistenz seinesgleichen sucht. Auch Seelachs, der nichts mit Lachs zu tun hat (außer: beide sind Fische) gehört in die Kabeljau-Dorsch Familie und heißt auch Köhler oder Kohlfisch.

Das alles kann man sich von Lars Mehrholz und Jennifer Lange erzählen lassen, die dazu auch noch raffinierte – wenngleich oft auch einfache – Rezepte beisteuern. Sie bieten den Kundinnen und Kunden luft- und flüssigkeitsdichte Verpackung, die zugeschweißt wird und bei Bedarf auch ein Schäufelchen kleingehacktes Eis für den Weg bis zum heimischen Kühlschrank.

Mehrholz/Lange nehmen Fische komplett aus, trennen auch Köpfe ab und bereiten die Ware so vor, dass ihre Kunden keinen Stress mehr damit haben. Außerdem bereichern sie das Sortiment in ihrem Kühl-Anhänger mit selbstgemachten Bratheringen, Heringsstipp, Heringssalat und ähnlichem. Sie verkaufen Schalentiere und Meeresfrüchte. Damit bezeichnet man in der Regel alle essbaren Meerestiere, die keine Wirbeltiere sind. Typische Meeresfrüchte sind Muscheln und Wasserschnecken, Tintenfische und Kalmare, Garnelen, Krabben, Langusten und Hummer. Meeresfrüchte können Fang- oder Zuchtprodukte sein.

Ratingen ist mit seiner Lage noch wirklich gut dran, was die Belieferung mit frischem – und nicht gefrorenem – Fisch betrifft. Von Seefischen in München mag Jennifer Lange da mal nicht sprechen. Und sie erinnert daran, dass frischer Fisch keinesfalls stinkt, sondern einfach frisch riecht. Auch dann, wenn man die vielen hübschen Namen für Fische noch nicht ganz sicher zu Hause ist, auch dann kann man sicher sein, dass Fisch der Gesundheit förderlich ist, die richtigen Vitamine, Mineralien und Inhaltsstoffe fürs Wohlbefinden enthält und in Corona-Zeiten eine gute Variante zur Daseins-Vorsorge ist.

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