Ratingen Frische Luft, kein blauer Dunst

Düsseldorf · Andreas Meyer sorgt mit einer stattlichen Anzahl neuer Schilder dafür, dass das Rauchverbot in den Verwaltungsgebäuden nicht übersehen werden kann. Gastronomen richten sich erst noch auf die neuen Zeiten ein.

Elf Schilder braucht Andreas Meyer — "für den ersten Schritt". Sind sie einmal angebracht, dürfte auch dem letzten Besucher städtischer Verwaltungsgebäude klar sein: Rauchen verboten. Ab sofort und überall. Nicht, dass es vorher keinen Nichtraucherschutz gegeben habe, betont der Mann von der Hausverwaltung. "Aber es ging auf dem Weg über kollegiale Absprachen." Schluss damit. Raucherzonen werde es künftig "im Außenbereich" geben — draußen also, wenn auch überdacht, oder, wie Meyer es nennt, "mit Wetterschutz". Und die bisher üblichen Schilder — wie auf dem Weg durchs Rathaus Richtung Bürgerbüro — die bleiben zusätzlich hängen. "Aber mit Rathaus-Besuchern gab es eh fast nie Probleme, was das Rauchen anging", erinnert sich Meyer.

Etwas Schonfrist

Noch ein bisschen Schonfrist haben die Gastronomen, denn die müssen das neue Nichtrauchergesetz erst zum 1. Juli diesen Jahres umsetzen. Ganz locker sieht das Hans-Willi Poensgen, der unter anderem das Stadthallen-Restaurant und das Ratinger Brauhaus betreibt: "Wir lassen das auf uns zukommen. Ich sehe das ganz locker. Wichtig ist aber vor allem, dass in der Stadthalle selber weiter geraucht werden darf."

Dumeklemmer-Urgestein Heinz Hülshoff hat sich für seinen Europäischen Hof schon eine Lösung überlegt: "Ich habe Glück, dass meine Theke räumlich abgetrennt ist vom Gastraum. Da wird wohl weiter geraucht werden dürfen, ohne dass ich viel Aufwand betreiben muss." Er hat aber von vielen Kollegen gehört, die mit dem neuen Gesetz vor echten Problemen stehen: "Ich hoffe sehr, dass man für die kleinen Kneipen eine gute Lösung findet."

Das sieht auch Ioannis Thomas, seit 23 Jahren Betreiber des griechischen Restaurants Aphrodite an der Mülheimer Straße, so. "Ich habe von vielen Kollegen gehört, die nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen." Er selber hat schon seit einiger Zeit den vorderen Bereich seines Lokals zur Nichtraucher-Zone gemacht: "Das kommt gut an bei den Gästen", erzählt der Gelegenheitsraucher, der froh ist, dass nun von der Politik Nägel mit Köpfen gemacht wurden: "Das ewige Hin und Her war das Schlimmste an der ganzen Sache." Thomas selber hat bei seinen Gästen aber auch ohne gesetzliche Regelung ein gutes Miteinander beobachtet: "Wenn Familien mit kleinen Kindern am Nebentisch sitzen, greifen die Raucher eh seltener zur Zigarette oder rauchen gar nicht. Das finde ich sehr gut."

(RP)
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