Heiligenhaus Friedhofsallee: Polizeieinsatz vor Flüchtlingslager

Heiligenhaus · Die Räumung des Flüchtlingslagers auf der Friedhofsallee hat am gestrigen Montagmorgen zu einem massiven Einsatz der Polizei geführt. Polizeisprecher Frank Sobotta bestätigte gegenüber der RP, dass sieben Personen in Gewahrsam genommen worden seien.

"Die Kollegen hatten gegen diese Personen Platzverweise ausgesprochen", berichtete der Sprecher, "diesen Verweisen sind die Personen aber nicht nachgekommen." Anders ausgedrückt: Die Flüchtlinge wollten bleiben und den Standort nicht verlassen. Die Organisation "Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten" in Wuppertal berichtete, dass den Flüchtlingen erst am vergangenen Donnerstag mitgeteilt worden sei, dass das Lager am 15. Juli geräumt werden soll.

Die rund 85 Flüchtlinge sollen in einer leerstehenden Schule untergebracht werden. Dort, so teilte die Organisation mit, sollen sich dann in den nächsten drei Monaten bis zu zehn Personen einen Raum teilen.

In der Zwischenzeit werden die offenbar einsturzgefährdeten Container auf der Friedhofsallee abgerissen. Dann sollen neue Container installiert werden.

Die Unterkunft in den alten Räumlichkeiten sei seit etlichen Jahren in einem katastrophalen Zustand, berichtete die Organisation, die Räume seien zum Wohnen absolut ungeeignet und zum Teil mit Schimmel befallen.

Die "Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten" stellte gestern die Frage, warum die Heiligenhauser Behörden "nun so urplötzlich in hektische Aktivität" verfallen seien, schließlich sei der Zustand der Container seit vielen Jahren bekannt. Um Konflikten vorzubeugen, hat die Stadt mehrmals pro Woche einen Sozialarbeiter des Sozialamtes zur Friedhofsallee geschickt. Zudem sollte sich ein Hausmeister um die Belange der Asylbewerber kümmern.

Mitarbeiter der Stadtwacht und der Polizei schauten regelmäßig an der Friedhofsallee vorbei. Zu den gestrigen Vorgängen wollte sich die Stadt nicht äußern. Die Sekretärin des Sozialdezernenten Michael Beck verwies auf eine Pressekonferenz, die am heutigen Dienstag stattfinden soll. Dann werde man Einzelheiten bekanntgeben.

(RP)
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