Ratingen Freude über Spielplatz-Paten

Düsseldorf · Das Projekt läuft vorbildlich: Viele Bürger engagieren sich ehrenamtlich und schauen, ob die Spielplätze in Ordnung sind. Anne Korzonnek (SPD), die zweite stellvertretende Bürgermeisterin, lobt: "Einfach toll!"

Sie arbeiten in ihrer Freizeit. Sie engagieren sich ehrenamtlich. Und sie hängen ihr Engagement nicht prahlerisch an die große Glocke, denn es geht ihnen in erster Linie um Kinder und Jugendliche, also um die Zukunft der Stadt. Sie nennen sich Spielplatz-Paten und sind regelmäßig in den Stadtteilen unterwegs. Es gibt keine Aufwandsentschädigung.

Michael Hansmeier, der im Kinder- und Jugendbüro des Jugendamtes sitzt und das Projekt koordiniert, ist sehr zufrieden. "Die Spielplatz-Paten sind Menschen, die etwas verbessern wollen, die also positiv an eine Sache herangehen." Hansmeier nennt ein Beispiel: Bei der Umgestaltung des Spielplatzes an der Breslauer Straße in West habe es Kritiker gegeben, die darauf verwiesen, dass Zerstörungswut die guten Ideen im Keim ersticken werde. Doch es kam ganz anders. Der Spielplatz habe sich zu einem beliebten Treffpunkt im Stadtteil entwickelt, urteilt Hansmeier, "Kinder spielen, Eltern kommen miteinander ins Gespräch".

Pate für Fernholz in Hösel

Für rund 16 000 Kinder und Jugendliche gibt es zurzeit 126 öffentliche Spielplätze. Hansmeier kann aktuell auf ein Team von rund 50 Paten bauen. Als Anne Korzonnek (SPD), die zweite stellvertretende Bürgermeisterin, den Spielplatz Fernholz in Hösel jüngst seiner Bestimmung übergab, meldete sich spontan ein neuer Pate.

Korzonnek ist voll des Lobes für ein Projekt, das auf Verantwortungsbewusstsein und Tatkraft setzt. Es gebe doch einige Plätze, die "konstant vermüllt" seien, sagt die Politikerin, die in Homberg wohnt. Mit Hilfe der Paten könne man viel bewirken. "Die Spielplatz-Paten haben auch eine Vorbild-Funktion", betont Korzonnek, die sich in den politischen Gremien für das Projekt stark gemacht hat.

Ein weiterer Aspekt: Die Unfallgefahr kann eingedämmt werden, weil die Spielplatz-Paten der Stadt melden, wo zerbrochene Flaschen liegen oder Geräte defekt sind. "Das ist eine Art Frühwarnsystem", betont Hansmeier. Dass die Verwaltung die Anwohner bei der Planung und Gestaltung von Spielplätzen ganz konkret einbezieht, ist aus Sicht von Hansmeier ein ganz entscheidender Vorteil. "Eltern und Kinder reden von Anfang an mit. Sie geben Anregungen. Manchmal ergibt sich daraus auch eine neue Patenschaft."

In den nächsten Jahren werden weitere Spielplätze gebaut oder neu hergerichtet. Die Stadt sei auf einem sehr guten Weg, erklärt Hansmeier. Und dann fällt ihm noch die Geschichte von der Frau ein, die unermüdlich für ihren Spielplatz im Einsatz war. "Da haben wir ihr als kleines Dankeschön spontan einen Blumenstrauß geschenkt", erzählt Hansmeier, "das musste einfach sein." KOMMENTAR

(RP)
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