Freizeitpark Blauer See in Ratingen FDP will zuerst Naturbühne erneuern

Ratingen · Blauer See: Auch der Märchenzoo braucht eine Auffrischung, fordert Fraktionschefin Hannelore Hanning.

 Der Blaue See in Ratingen aus der Luft. Über die Zukunft des Freizeitparks wird derzeit diskutiert. Die Stadt will das Gelände kaufen.

Der Blaue See in Ratingen aus der Luft. Über die Zukunft des Freizeitparks wird derzeit diskutiert. Die Stadt will das Gelände kaufen.

Foto: RP/Joachim Preuss

Auf ihrer zweitägigen Klausurtagung hat die FDP Fraktion verschiedene nach eigenen Angaben „zukunftsweisende Themen der Stadt Ratingen intensiv diskutiert“. Die zukünftige Entwicklung des Blauen Sees habe dabei im Mittelpunkt der Beratungen gestanden. Bislang kreisten die Diskussionen vor allem um die Zukunft von Café und Erlebniswelt: Es gibt Ideen für ein Umweltbildungszentrum, die Zukunft der Erlebniswelt ist daher ungewiss. Aber noch hat die Stadt das Gelände nicht erworben, hoffen die Pächter auf neue Verträge. Alexander Heinz plant für seine Erlebniswelt jedenfalls bereits fleißig fürs kommende Jahr.

Die FDP Fraktion stellt nun in ihren Überlegungen für die Zukunft des Blauen Sees die Naturbühne in den Mittelpunkt. Fraktionschefin Hannelore Hanning: „Sie sei der Anziehungspunkt in der Region, wenn es um Freilichttheater für Kinder geht und ist damit in der weiteren Umgebung einzigartig. Aber sie ist auch in einem miserablen Zustand. Die Zuwegungen sind nicht barrierefrei, die Tribünen wirken teilweise verwahrlost, eine Beleuchtung ist kaum vorhanden.“ Das kein Aushängeschild für Ratingen. In allen Überlegungen müsse für die FDP Fraktion daher zu allererst die Naturbühne wieder in einen Zustand versetzt werden, der modernen Ansprüchen genügt. Dann ist auch an neue Zielgruppen zu denken.

 Die Aufführungen auf der Naturbühne locken jährlich viele Tausend kleine und große Besucher an.

Die Aufführungen auf der Naturbühne locken jährlich viele Tausend kleine und große Besucher an.

Foto: Joachim Preuss

„Warum soll die Bühne nicht auch für Aufführungen dienen, die sich an ein erwachsenes Publikum richtet?“, fragt FDP Fraktionsvorsitzende Hannelore Hanning, „Theater, klassische Konzerte. Mit moderner Bühnentechnik sollte hier viel denkbar sein“.

Fritz Theuring, 1949 mit einem Karl-May-Stück erstmals ein Stück auf der Naturbühne aufführte, sagte bereits in den 1990er Jahren zum Zustand der Bühne: „Als ich vor einigen Jahren zu einer Veranstaltung der Bühne eingeladen wurde, war ich entsetzt, was aus der ,Natur'-Bühne geworden ist. Die einmalige Akustik von einst gibt es nicht mehr. Die Felsen- und Waldkulisse ist verschandelt worden, selbst das Seeufer auf der Bühnenseite hat durch planlose und unsinnige Eingriffe seinen einstigen Reiz verloren."

Die Machbarkeitsstudie und Potenzialanalyse des Umweltbildungszentrums wird von den Freien Demokraten nun zügig eingefordert. „Die Stadt muss hier in einen schnelleren Gang wechseln, will man nicht durch öffentliche Diskussionen den Blauen See hinrichten. Das Naherholungsgebiet muss mit verbindlichen Entscheidungen eine Zukunft bekommen“, so Hanning. Wie sich die Fraktion zum Umweltbildungszentrum positionieren werde, hänge entscheidend von der Potentialanalyse ab. „Es bleiben noch einige Fragezeichen“, so Hanning weiter.

Entscheidend wird aus Sicht der Liberalen auch der Umgang mit den bestehenden Angeboten „Erlebniswelt“ und „Märchenzoo“ sein. Auch diese Angebote müssen in einer Form erhalten bleiben, aber auch eben modern und zukunftssicher. Die „Erlebniswelt“ könnte zu so etwas, wie einem großen Abenteuerspielplatz mit Bezug zur Natur umgestaltet, also mit Holz- und Wasserelementen, ausgestattet werden. Hier zeige sich die Fraktion für jede Idee offen. Sie spricht sich aber für den kostenlosen Zugang zum Gelände für alle Kinder aus.

Hanning: „Der Märchenzoo bedarf ebenso einer Überarbeitung, auch konzeptionell. Hier muss ein tragfähiges und wirtschaftliches Konzept her. Ob mit einem Tiergehege oder ohne, dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Das Tierwohl steht hier im Mittelpunkt.“

Das konstruktive Gespräch mit den derzeitigen Betreibern und Pächtern der verschiedenen Angebote sei auf jeden Fall einzufordern, sagte sie mit Blick auf Alexander Heinz von der Erelbniswelt und Heike Klimmeck-Kohnen vom Märchenzoo.

Stehe ein Gesamtkonzept, sei auch für gastronomische Konzepte viel Platz: „Umso differenzierter die Angebote sind, umso unterschiedlichere, gastronomische Möglichkeiten könne der Blaue See anbieten.

Die FDP Fraktion fordert alle Beteiligten auf, alles für den Erfolg dieses einst so beliebten Naherholungsgebiets zu tun.

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