Ratingen Freie Fahrt auf der Werdener Straße

Ratingen · CDU und BU fordern das Ende der Schranke, Tempo 30 und ein Lkw-Verbot sollen die Belastungen in Grenzen halten.

 Diese funkgesteuerte Schranke auf der Werdener Straße lässt nur Einsatzfahrzeuge und Busse durch.

Diese funkgesteuerte Schranke auf der Werdener Straße lässt nur Einsatzfahrzeuge und Busse durch.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Werdener Straße soll nach dem Willen von BU und CDU nach über 30 Jahren wieder für den allgemeinen Verkehr geöffnet werden. Bekanntlich lässt eine funkgesteuerte Schrankenanlage vor dem St. Marien-Krankenhaus nur Einsatzfahrzeuge und Busse durch. Die BU hatte die Öffnung bereits vorgeschlagen, die CDU legte nun ein einen detaillierten Forderungskatalog vor: Ratsherr Gerold Fahr erhofft sich von einer "moderaten Öffnung" unter anderem eine spürbare Entlastung der Anwohner der engen Angerstraße: Sie werde trotz der eingebauten Bremsen immer noch sehr stark frequentiert, sagte er.

Es könne nicht sein, dass eine enge Wohnstraße so belastet sei, während die relativ gut ausbaute Werdener Straße dicht sei, so Fahr weiter. Die Sperrung stammt noch aus der Zeit des Krankenhausneubaus, der am 15. August 1984 eröffnet wurde. Die CDU-Fraktion hatte sich seinerzeit für ein "verkehrsberuhigtes Krankenhaus" ausgesprochen. Damals sei die gegenüberliegende Straße Backhausfeld noch eine der Hauptverkehrsachsen gewesen — lange bevor der Maubeuger Ring ("Eiskanal) gebaut wurde und damit der Backhausweg gesperrt werden konnte. Man befürchtete damals, dass der Verkehr weiter durch die Werdener Straße fließen werde. Für die Sperrung habe es Fördermittel des Landes gegeben. Daher sei auch nach Eröffnung des "Eiskanals" nicht lange über die Öffnung nachgedacht worden, meinte Fahr. Doch die Bindung sei mittlerweile längst ausgelaufen. Man müsse also nicht befürchten, die Fördergelder nach so langer Zeit zurückzahlen zu müssen.

Fahr betonte, dass man die Werdener Straße mit Rücksicht auf Krankenhaus, das Pflegeheim der Lebenshilfe sowie die Anwohner "moderat" gestalten müsse. Das bedeute Verbot für Lastwagen sowie Tempo 30 und eine einspurige Einengung etwa dort, wo heute die Schranke steht.

Die CDU fordert jedoch ein Komplett-Paket für diesen Bereich: Nur die Öffnung der Werdener Straße, das werde nicht funktionieren. Fahr denkt vor allem an die schon jetzt extrem belastete und auch gefährliche Kreuzung am Museum. Dort ist es für Fußgänger kaum möglich, trotz Zebrastreifen gefahrlos die Fahrbahn zu überqueren — die Autofahrer müssen sich beim Abbiegen zu sehr auf den Verkehr konzentrieren. Es hat dort bereits Unfälle mit Fußgängerbeteiligung gegeben.

Der Fußgängerüberweg am Knotenpunkt Peter-Brüning-Platz/Lintorfer Straße über die Grabenstraße bedarf nach Ansicht der CDU dringend der Überarbeitung: Die Markierungen auf der Fahrbahn sind teilweise abgefahren. 2009 bis 2010 wurden dort insgesamt sechs Verkehrsunfälle mit Personenschaden sowie weitere fünf mit Sachschaden registriert. Das habe eine Auswertung der Polizei ergeben, so Fahr.

Von der Idee der Stadt, dort eine Ampel einzurichten, hält Fahr nichts. Er schlägt vielmehr einen Kreisverkehr vor. Dazu müsste nur ein kleines Stück vom Park geopfert werden. Die Fußgänger könne man sicher durch den Park führen: Das sei doch eine charmante Lösung. Wichtig sei auch eine sichere Radwegeführung über die Lintorfer Straße am Kreuzungsbereich.

Fahr verwies auf die anstehenden Straßenbauarbeiten in diesem Bereich. Die müsse man auch berücksichtigen. So sollen die Asphaltdecken von Grabenstraße (2013) und Werdener Straße (2016) erneuert werden.

Außerdem solle 2014 vor dem St. Marien-Krankenhaus eine Bushaltestelle eingerichtet werden. Nach einem Jahr Öffnung der Werdener Straße soll ein Erfahrungsbericht vorgelegt werden, fordert die CDU. Die vor Jahren bereits beschlossene Tempo-30-Regelung im gesamten Bereich solle dagegen kurzfristig umgesetzt werden.

(RP)
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