Heiligenhaus Frauenchor Musica mit neuem Leiter

Heiligenhaus · Markus Stollenwerk ist der neue Chorleiter des Ensembles, das 1976 gegründet wurde. Viele Auftritte sind geplant.

"Mango, Ananas, Banane, Kiwi." Was hier als Zutatenliste für einen durchaus schmackhaften Obstsalat durchgehen könnte, ist im Ratskeller jeden Mittwoch die Vorbereitung für einen ganz besonderen Abend. Nein, nicht in der Küche des Ratskellers, sondern im großen Saal. Die Worte werden gesungen, dazu wird geklatscht - mit diesem Obstsalat wärmt der Frauenchor "Musica 1976" jeden Mittwoch seine Stimmen auf. Regelmäßig richten sich dabei alle Augen der singenden Damen auf Markus Stollenwerk, der hat Anfang März seinen Posten als Chorleiter bezogen und bringt ordentlich frischen Wind mit.

Der Hattinger Musiker hat die Herausforderung angenommen und stellt sich - wenn denn alle Mitglieder da sind - den 42 Damenstimmen. "Er hat immer einen knackigen Spruch auf Lager, das motiviert uns wieder ganz neu", sagt Brigitte Fürstenfeld. Sie hat bei der Jahreshauptversammlung den Posten der Geschäftsführerin von Beate Bonk übernommen, während die Spitze, Ruth Mehl als 1. Vorsitzende, Ellen Philipp als zweite Vorsitzende und Christel Batz als 1.

Kassiererin, in ihren Ämtern bestätigt wurden. Die Schriftführung übernimmt Ingelore Raasch von Ursula Dylla. Im Februar hatte man sich vom langjährigen Dirigenten Winfried Pentek, mit einer kleinen Feier verabschiedet. Er hat den Chor über 3 Jahrzehnte geformt und geprägt, als einziger Mann. Jetzt will er den Ruhestand genießen. "Vor allem die Gemeinschaftlichkeit macht den Verein aus", findet die erste Vorsitzende. Dass Nachwuchs-Sängerinnen trotzdem ausbleiben, stimmt die Vereinsführung dabei traurig.

"Dabei gibt es nur sehr wenig Frauenchöre, im Vergleich zu den Männerchören." Woran das liegt, das kann man nur vermuten, vielleicht fehle häufig der Mut, zu einer festen Gruppe dazuzustoßen, doch die Angst können Mehl und Fürstenfeld den Interessierten nehmen: "Wer mitsingen will, der kann beim Proben einfach dazu kommen, sich dazu setzen und sich anstecken lassen", so Mehl, selbst seit 25 im Chor aktiv. Das Repertoire ist dabei breitgefächert. "Wir singen zum Beispiel Volkslieder in Altenheimen, aber auch Musicals wie West Side Story und Cats, auch Abba war schon dabei und eigentlich singen wir, was uns gefällt.

" Doch eine Grundvoraussetzung gibt es da doch: "Das Wichtigste ist, dass man Spaß und Vergnügen am Singen hat." Und natürlich, dass man mit probt. Aktuell üben die Damen für ein besonderes, persönliches Konzert zu einem 90. Geburtstag. Da wird Chorgesang mal zum Wunschkonzert. Ein eigenes großes Konzert ist in diesem Jahr nicht geplant. "Mit dem neuen Chorleiter sind wir zur Zeit in der Phase des 'Zusammenraufens'", erzählt die erste Vorsitzende, die allerdings nicht ausschließt, dass ein spontanes Konzert durchaus mal stattfinden könnte.

Die Auftritte bei Stadtfesten und Weihnachtsmarkt sind auch beliebte Tradition. Und dann gibt es da natürlich noch das große Jubiläum, das die singenden Damen im nächsten Jahr erwartet, wie das gefeiert wird, verraten die Damen noch nicht. Doch der große Wunsch ist, angesichts des Durchschnittsalters des Chores klar: "Die Jüngste ist 50 Jahre alt, die Älteste über 90. Wir hoffen, dass endlich wieder auch Jüngere den Weg zu uns finden."

(sade)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort