Heiligenhaus Fracking: Wintershall kontaktiert Abgeordnete

Heiligenhaus · Die Diskussion um die umstrittene Erdgasfördemethode "Fracking" geht weiter. Die SPD beantragt, Fragen zum Thema in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am Dienstag, 3. Juli, zu diskutieren.

Unterdessen wendet sich die Firma Wintershall mit einer Darstellung ihrer Vorhaben und Begründungen hierfür an die neuen Landtagsabgeordneten. Ihre Forderung: "Geologische Erforschung von Schiefergasvorkommen in Nordrhein-Westfalen muss möglich sein." Allein dies hatte in der Vergangenheit Fracking-Gegner in der Stadt mobilisiert, es gab Infoabende und Unterschriftenaktionen..

In den Erlaubnisfeldern "Rheinland" und "Ruhr" untersucht Wintershall in NRW nach eigener Darstellung mögliche unkonventionelle Erdgasvorkommen, sogenanntes Schiefergas — "ohne Tiefbohrungen und Hydraulic Fracturing. "Wir sind davon überzeugt, dass es wichtig und dass es richtig ist, lagerstättenspezifische Forschung zu betreiben. Denn nur, wenn wir unsere Forschung intensivieren, können wir unsere Energie von morgen sichern", so Joachim Pünnel, Leiter Wintershall Deutschland.

Die mit dieser Forschung oft einhergehende Debatte rund um das sogenannte Hydraulic Fracturing enge den Handlungsrahmen jedoch zunehmend ein. "Wir setzen deshalb auf eine NRW-spezifische Erforschung der unkonventionellen Schiefergasvorkommen und sollten diese von den nachgelagerten Förderaktivitäten differenzieren". Eine fundierte Forschung sei überhaupt nur möglich, wenn flache Kernbohrungen zur Entnahme von Gesteinsproben in geringer Tiefe erlaubt sind. Die Frage nach der tatsächlichen Größe unkonventioneller Erdgasressourcen in Deutschland sei bisher nicht beantwortet, ebenso wenig die Frage, ob diese überhaupt umweltverträglich, sicher und wirtschaftlich gefördert werden können.

Wintershall will sich in der hierzu nötigen Forschung engagieren und Antworten liefern — "im Dialog mit Politikern, Behörden und Bürgern", wie die Firma weiter mitteilt. Im Rahmen der laufenden Forschungserlaubnis seien "keinerlei Tiefbohrungen und keinerlei Hydraulic Fracturing geplant". Nach den geologischen Voruntersuchungen stünden in einem nächsten Schritt lediglich flache Kernbohrungen an, bei denen Geologen Gesteinsproben aus geringer Tiefe entnehmen. Die daran anschließenden Untersuchungen sollen zeigen, ob Spuren von Erdgas vorhanden sind und ob darüber hinaus gehende Planungen überhaupt zu Diskussion stehen. Selbst für die Gesteinsentnahmen müsse jede Bohraktivität, die Wintershall plant, separat bei der zuständigen Bergbehörde in Arnsberg beantragt und genehmigt werden.

(RP/rl)
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