Heiligenhaus Forschergeist zahlt sich doppelt aus

Heiligenhaus · Mika Schley und Fabian Scharmann gewinnen renommierte Preise der Dr.-Hans Riegel-Stiftung in Physik und Biologie.

Gleich zwei Schüler vom Heiligenhauser Immanuel-Kant-Gymnasiasum glänzten in diesem Jahr mit ihren Facharbeiten vor einem Fach-Gremium. Sie errangen mit den in der Oberstufe obligatorischen Facharbeiten in den Fächern Biologie und Physik jeweils die ersten Plätze der Dr.-Hans-Riegel-Fachpreise, die in Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität vergeben werden.

Bereits im Jahr 2010 konnte ein IKG-Schüler den dritten Platz in Physik erreichen. Im gleichen Fach überzeugte nun der 17-jährige Mika Schley die Juroren mit seiner Arbeit über die "Energieeffizienz moderner Leuchtmittel". In vielen Experimenten verglich er moderne Leuchtmittel mit herkömmlichen Glühbirnen: Wärmeentwicklung, Stromverbrauch und Lichtspektrum. Die beste Beleuchtungsstärke, erklärt er, habe noch die LED. Dabei war für ihn anfangs gar nicht klar, welches Thema seine Facharbeit haben sollte, Physik sollte es sein, soviel war ihm klar. Gemeinsam mit seinem Lehrer David Kohlen war er dann lange auf der Suche nach dem richtigen Thema. Etwa drei Monate Zeit haben die Schüler Zeit zum Forschen. "Die Facharbeiten müssen natürlich neben der Schule schaffbar sein. Auch die Fragestellung muss realistisch sein", so Kohlen. Herausgekommen sind für Mika schlussendlich die vollen 15 Punkte, Bestnote also. Grund genug, die Arbeit bei den Fachpreisen einzureichen. Dort können die Facharbeiten aus den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie, Mathematik und Physik aus dem Düsseldorfer Umkreis abgegeben werden. Die Bestnote im Fach Biologie hatte auch Q1-Stufenkamerad Fabian Scharmann (16) mit seiner Arbeit über "das Mikrobiom im menschlichen Körper." Dafür hatte er 14 Proben aus den Mundhöhlen von Familie, Freunden und Klassenkameraden auf Watte gesammelt, um sie anschließend im Labor zu untersuchen. "Unterstützung hatte ich dabei vom Labor Stein, das im Klinikum Niederberg zu finden ist." Mit Dr. Inka Schüttert hat er dort einen Teil seiner Winterferien verbracht, um Kulturen zu züchten, und sie anschließend eingehend zu untersuchen. Lehrerin Iris Wißmann war überzeugt vom Enthusiasmus ihres Schülers. "In den Facharbeiten geht es vor allem darum, wie fertige ich eine wissenschaftliche Arbeit an. Ein praktischer Anteil erhöht dann natürlich den Anspruch einer solchen Arbeit." Recherche, Übersetzung und Forschung. "Aber das Thema ist spannend", sagt Fabian. "Nach dem Zähneputzen zum Beispiel sind mehr Bakterien im Mundraum zu finden als davor. Da verteilen sich die Bakterien der Zähne." Der Forschergeist der beiden zahlt sich aus. Am Mittwoch werden sie in den Räumlichkeiten der Düsseldorfer Universität ausgezeichnet. Dotiert sind die beiden ersten Preise mit rund 600 Euro. Die wollen sie sparen, für das Studium zum Beispiel. Dort könnten sie ihren Facharbeits-Themen wieder begegnen. "Physik interessiert mich auf jeden Fall", sagt Mika und auch für Fabian bleibt die Biologie spannend. Ein Praktikum hat er im Labor des Klinikums schon angeboten bekommen. Die Schulen der Gewinner werden mit jeweils 100 Euro belohnt, davon haben sich die Lehrer Unterrichtsmaterial zum Experimentieren und Mikroskope gewünscht.

(sade)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort