Heiligenhaus Förster setzt sich für Bürgerwald ein

CDU und SPD unterstützen die Idee, dass Heiligenhauser Bäume pflanzen und damit etwas fürs Klima tun.

 Der Heiligenhauser Förster Hannes Johannsen leitet nicht nur das Umweltbildungszentrum, sondern kümmert sich auch intensiv um den Wald.

Der Heiligenhauser Förster Hannes Johannsen leitet nicht nur das Umweltbildungszentrum, sondern kümmert sich auch intensiv um den Wald.

Foto: RP/abz

„Was man kennt und liebt, das möchte man schützen.“ Der Leitsatz von Stadtförster Hannes Johannsen und seinem Team ist seit April 2008 das Motto des damals eröffneten Umweltbildungszentrums, kurz UBZ. In Heiligenhaus dürfte es wohl kein Kind geben, das noch nicht mit dem Stadtförster durch den städtischen Wald oder durch die Ausstellungen gestreift ist.

Rund 10.000 Besucher kann das UBZ jährlich vermelden. Dabei entfallen etwa 4000 auf Besucher von Waldführungen, ungefähr 3000 auf Führungen im Waldmuseum und rund 3000 auf Führungen in der naturkundlichen Sammlung; der Großteil: Kinder. Die Faszination des Lebensraums „Wald“ soll zukünftig auch bei den Erwachsenen stärker in den Mittelpunkt wandern: Johannsen hat die Idee eines Bürgerwaldes ins Gespräch gebracht. Ein Mischwald, mit möglichst klimastabilen Baumarten, der auf mindestens einem Hektar Fläche, von den Bürgern angepflanzt werden soll.

Die Idee dazu hat er vor kurzem im Rahmen eines SPD-Informationsabends vorgestellt, nun rückt das Thema auch in den politischen Gremien in den Fokus. Nachdem die SPD sich bereits für die Idee ausgesprochen hat, bringt die CDU das Thema in der nächsten Woche im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt ein. In dem Antrag wird die Verwaltung gebeten, ein Umsetzungskonzept vorzulegen, dass eine geeignete Fläche für einen möglichen Bürgerwald genauso beinhalte, wie das Thema „Ausgleichsflächen in Heiligenhaus.“ (Siehe Infobox).

Der Christdemokrat Heinz-Peter Schreven erklärt: „Immer mehr Menschen möchten sich persönlich für den Umweltschutz und das Klima in Heiligenhaus engagieren. Hierzu wünschen sich viele die Möglichkeit, selbst einen Baum anzupflanzen, um Nachhaltigkeit zu schaffen. Zudem haben wir derzeit in Heiligenhaus keine Ausgleichsflächen mehr, so dass auf Projekte in fremden Gemeinden zurückgegriffen werden muss.“

Ein möglicher Bürgerwald könnte dabei in enger Zusammenarbeit mit den Fachkräften der Forst-Abteilung in der Abtsküche entstehen, deren Hege und Pflege das Gelände auch unterstehen sollte. Träger dieses Projektes soll, so der Vorschlag der CDU, der Trägerverein des Umweltbildungszentrums sein, „damit die Bürgerinnen und Bürger eine Ansprechstation haben und auch Spendenbescheinigungen ausgestellt werden können.“ Der Bürgerwald soll, so wünscht es sich Schreven „Ein Geschenk der Bevölkerung an die nachfolgende Generation sein".

Bereits 2014, nachdem Gewittersturm „Ela“ für erhebliche Baumschäden gesorgt hat, konnten Spenden von rund 13.000 Euro für die Aktion „Bürgerbäume“ gesammelt werden. Generell gilt es, den städtischen Wald möglichst stabil auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. So sollen zusätzlich klimastabile Baumarten wie Esskastanie, Weißtanne oder Douglasie gepflanzt werden. Je gemischter der Wald in seiner Artenzusammensetzung sei, desto mehr Auswahl bleibe „der Natur“ für die Anpassung an neue klimatische Faktoren. Ein Antrag der Grünen im Ausschuss der Stadtentwickler schließt sich hier an: Die Verwaltung soll beauftragt werden, „Auswirkungen des Erlasses einer Baumschutzsatzung auf das Klima in der Stadt Heiligenhaus zu prüfen.“

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