Solidarität gefordert Händlerring: Lieferservices sind denkbar

Werbegemeinschaft will Flyer an Lintorfer Haushalte verteilen und so einen Überblick über Angebote der Nahversorgung geben.

 Helga Krumbeck von der Werbegemeinschaft Lintorf plant Werbe-Flyer für Lintorfer Geschäfte in Zeiten von Corona.

Helga Krumbeck von der Werbegemeinschaft Lintorf plant Werbe-Flyer für Lintorfer Geschäfte in Zeiten von Corona.

Foto: Blazy, Achim (abz)

In Zeiten von Coronavirus-Pandemie hat der Begriff Solidarität wieder Hochkonjunktur. Immer mehr Menschen verweisen in diesen Krisentagen auf Werte wie Zusammenhalt, gegenseitige Rücksichtnahme und Unterstützung. Dass diese Worte keine Luftschlösser sind, zeigen viele lokale und nachbarschaftliche Initiativen. Eine solche plant derzeit etwa die Lintorfer Werbegemeinschaft.

Sie möchte einen kompakten Flyer erstellen, auf dem Lintorfer Firmen und Betriebe ihre Angebote und Dienstleistungen gebündelt aufführen und damit zugleich deutlich machen, dass sie auch in der jetzigen Coronavirus-Krise für die Lintorfer da sind. Sei es mit einem Lieferdienst nach Hause oder mit besonderen Angeboten. „Denkbar ist auch, dass Firmen, die krisenbedingt Kapazitäten frei haben, bedürftigen Menschen anbieten, gegen Entgelt für sie die Einkäufe zu erledigen“, sagt die erste Vorsitzende der Lintorfer Werbegemeinschaft Helga Krumbeck. Ein Taxiunternehmen aus Grevenbroich etwa bietet dieses Modell derzeit dort an.

„Helfen wir auch unseren Kunden durch einen angepassten Service, machen wir deutlich, dass wir auch weiterhin für die in Quarantäne befindlichen Lintorfer da sind, damit wir alle durch die schwere Zeit kommen“, heißt es von Krumbeck. Aber nicht nur für die Lintorfer in Quarantäne solle man nun da sein, sondern auch für all jene Menschen, die wegen der Ansteckungsgefahr nicht mehr raus wollen. „Ich denke auch an die vielen älteren Menschen, die zur Risikogruppe gehören“, sagt Krumbeck.

Neben der großen Politik fordern nun auch Krumbeck und ihr Team von der Werbegemeinschaft nicht nur von allen 100  Mitgliedern der Interessenvertretung, sondern ebenso von allen weiteren Einzelhändlern und Betrieben in Lintorf Solidarität und Mithilfe bei der Bewältigung der aktuellen Krise. „Solidarität ist jetzt gefragt, von jedem einzelnen – auch und gerade im Handel“, sagt Krumbeck.

Deshalb sei der Werbegemeinschaft auch auf die Idee mit dem Flyer gekommen. Als Visitenkarte soll dieser im Briefkasten aller Haushalte in Lintorf ab kommender Woche liegen und den Lintorfern so einen Überblick geben, wer welche Leistungen noch wie anbietet. Helga Krumbeck ruft alle Firmen und Händler der Werbegemeinschaft Lintorf auf, daran teilzunehmen. „Die Druckkosten übernehmen wir, bei der Verteilung hilft der TuS Lintorf“, sagt Krumbeck.

Sie habe „großes Verständnis für die geltenden Einschränkungen“, die sich aktuell nachweislich stündlich veränderten und verschärften. Noch am Dienstagnachmittag  war etwa die Rede davon, auch Geschäfte, die nicht der Versorgung der Bevölkerung dienen, zu schließen. Dennoch dürfe „jetzt auch nicht vergessen werden, dass die Coronavirus-Krise nicht nur Einfluss auf die Gesundheit der Bevölkerung hat, sondern auch weitreichende wirtschaftliche Folgen mit sich bringt“, erklärt Krumbeck.

Lintorfer Einzelhändler, Handwerker und Dienstleister seien zum Teil bereits jetzt massiv betroffen und in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. „Bei aller notwendigen Vorsicht gilt: Das Leben geht trotzdem weiter. Unterstützen wir uns gegenseitig, denn lamentieren hilft nicht“, sagt Krumbeck und plädiert dafür, geplante Investitionen vorzuziehen oder Aufträge dennoch zu vergeben, auch wenn sie noch so klein erscheinen.

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