Ratingen Flüchtlinge ziehen erst im Juli in neue Container

Ratingen · Kein Strom, Probleme bei Kanalisation und bei der Heizung: Die neue Unterkunft ist noch nicht bezugsfertig.

 Am neuen Containerstandort in Tiefenbroich gibt es noch einige gravierende Probleme. Die Flüchtlinge können erst später einziehen.

Am neuen Containerstandort in Tiefenbroich gibt es noch einige gravierende Probleme. Die Flüchtlinge können erst später einziehen.

Foto: Blazy

Schlechte Nachricht für die Mitglieder des Rates: Die Politiker müssen deutliche Mehrkosten in Höhe von 270 000 Euro genehmigen. Sollten sie dies nicht tun, würde sich die Inbetriebnahme der neuen Flüchtlingscontainer auf der Straße Am Gratenpoet weiter verzögern. Dass sich die Vorbereitungsarbeiten ohnehin verlängern werden, stand bereits fest (die RP berichtete). Zunächst sollten rund 90 Asylbewerber Ende Mai in die neuen Räumlichkeiten wechseln, nun sollen sie erst Ende Juli einziehen. Zurzeit sind sie teilweise in Räumen der Martinschule untergebracht.

Horst Künster, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement, betonte im RP-Gespräch, dass man damals die günstigen Container schnellstmöglich erwerben musste, denn es habe auch andere Interessenten auf dem Markt gegeben. "So hatten wir kaum Zeit, diese Maßnahme richtig durchzuplanen", urteilte Künster. Damals war davon die Rede, dass die Stadt rund 800 000 Euro in die Maßnahme investieren wird. Der hohe Zeitdruck rächt sich nun, denn die Verwaltung muss mehrere gravierende Probleme lösen. Beispiel Strom: Das bisherige Erdkabel reicht nicht aus, um die Menschen problemlos mit Energie zu versorgen. Die Leitung müsse größer dimensioniert werden, um eine Auslastung ohne Kollaps zu gewährleisten, erklärt Künster. Die neue Elektroinstallation entspreche einem Gebäude mit 50 Wohnungen, sagt er, "da sollte es in den Containern keine Probleme geben". Auch bei der Heizanlage zeichnete sich ein Hindernis ab. Die Container sind nach der Energieeinsparverordnung wie ein Neubau zu behandeln, deshalb gibt es höhere Auflagen, der Kauf einer Wärmepumpe in Höhe von rund 75 000 Euro war fällig. Immerhin, so fügt Künster an, werde man bei den Betriebskosten sparen können.

Auch bei der Kanalisation gibt es Probleme, "die wir aber recht schnell beheben können", so Künster. Der Leiter des Amtes für Gebäudemanagement betonte, dass man mit diesen Kosten bei sorgfältiger Planung rechnen musste. "Es handelt sich in dem Sinne also nicht um Mehrkosten, sondern um Sowieso-Kosten."

Die Gesamtlösung mit den Containern sei allemal preiswerter als ein Neubau. Man geht von einer Lebensdauer der Container von rund 30 Jahren aus.

(RP)
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