Ratingen Fleißige Helfer ziehen mit

Düsseldorf · Zahlreiche Fuß- und Musikgruppen aus benachbarten Städten nahmen am Rosenmontagszug durch Ratingen teil. Schirmherrin Stefanie Weigler war wieder bei Stimme. Zoch-Leiter Arthur Lenhardt hatte alles im Griff.

Ratingen: So schön war der Rosenmontagszug 2011
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Nicht jeder Jeck ist Frühaufsteher. Doch am Rosenmontag ist eben alles anders: Industriestraße und Mettmanner Straße sind vom frühen Morgen an definitiv ein Schutzgebiet für Narren. Schon am Europaring stehen die Securitas-Mitarbeiter, schieben für die einen (THW und Beteiligte) die Absperrungen beiseite und belehren die anderen in freundlichem Ton: Hier geht verkehrstechnisch erstmal gar nichts mehr.

Lautstärketechnisch umso mehr. Schon aus hunderten Metern Entfernung ist es zu hören: "Ja da simmer dabei!" Prinzessin Petra I. ist obenauf auf ihrem Wagen. Noch bei Stimme? Die Antwort kommt mikrounterstützt — und gar nicht angeschlagen. Aber noch hat sich der Zug nicht in Bewegung gesetzt.

Norbert Lückgen, als zweiter Zugleiter zuständig für den Abschnitt Industriestraße, ist schon vorab sicher: "Das wird wieder super funktionieren." Wie tags zuvor, als es in Lintorf voll war wie selten zuvor — und der Zug reibungslos über die Bühne ging. "Es gab nur vier Rettungsdiensteinsätze, die aber mit dem Zug nichts zu tun hatten."

Erklärungsbedarf gibt es bei den Karnevalskids Breitscheid: Passanten erfahren aus berufenem Narrenmund, was es mit dem roten Emblem am Trecker auf sich hat: "Das ist der Rote Turm unserer Kirche St. Christophorus."

Selbsterklärend dagegen der gelbe Helm des KA-Vorsitzenden Dr. Hubertus Brauer. "Schmiermaxe" steht drauf. Der KA ist schließlich auf einer altertümlichen Lok unterwegs, die eigens komplett hergerichtet wurde.

Zugleiter Arthur Lenhardt hat den Ablaufplan blaurotschwarz auf weiß gedruckt dabei. Und außerdem seinen persönlichen Fahrplan für den Rosenmontags-Nachmittag: "Ich muss um 15 Uhr nach Hause, um 18 Uhr am Flughafen sein, dann geht's für fünf Tage ab nach Obertauern. Das haben wir uns einfach gegönnt."

Überhaupt: Lenhardt und seine Truppe haben alles im Griff. Und in Sachen Sicherheitsauflagen sind die Ratinger seit langem Vorreiter, wie am Rande der Strecke zu hören ist. Man nehme nur die so genannten Radwachen, die die Wagen begleiten. Seit vielen Jahren sind die Helfer schützend dabei. Nach den Vorkommnissen bei der Love-Parade in Duisburg ist dies zwingend vorgeschrieben — auch, dass das Wachpersonal entsprechende Schutzwesten tragen muss.

Schön ist auch, dass aus benachbarten Städten zahlreiche Fuß- und Musikgruppen nach Ratingen gekommen sind: zum Beispiel die Ongeroder Wikinger (aus Unterrath), das Ruhr Sound Orchester aus Essen, himmlische Gestalten (Engel) aus Heiligenhaus, Flower Power aus Essen-Kettwig, der FSV Bad Berleburg und die Musiker und aus Mülheim-Selbeck. Stimmgewaltig kommt Schirmherrin Stefanie Weigler daher. Sie ist in dieser Funktion für das Wetter zuständig und hat alles richtig gemacht. Nachdem sie Probleme mit der Stimme hatte, zeigt sie sich auf dem Wagen wieder topfit. Ihr Geheimnis: Emser Pastillen.

(RP)
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