Lintorf Film zeigt Lintorfs Entwicklung

Lintorf · Die Heimatfreunde zeigen den Streifen von Ernst Rieder erstmals auf dem Lintorfer Weihnachtsmarkt am kommenden Wochenende.

 Ernst Rieder hat den Film am Laptop geschnitten.

Ernst Rieder hat den Film am Laptop geschnitten.

Foto: abz

Ernst Rieder liebt seine Heimat Lintorf. Daran möchte er nun auch andere teilhaben lassen, und zwar in Form eines Films. Der ist 58 Minuten lang und in diesem Monat erst fertig geworden.

Verbündete hat Rieder bei den Lintorfer Heimatfreunden gefunden. Die Mitglieder werden den Streifen erstmals an ihrem Stand auf dem Lintorfer Weihnachtsmarkt am kommenden Wochenende - Samstag, 26., und Sonntag, 27. November, zeigen. Dort wird der Film mit dem Titel "Lintorf - Das Dorf am Dickelsbach - auch zum Selbstkostenpreis von 9,95 Euro verkauft. Nach dem Weihnachtsmarkt ist das filmische Dokument dann in der Lintorfer Buchhandlung Rose Schlüter zu haben.

Ernst Rieder hat viel Herzblut in sein Werk gesteckt und musste dabei gleichzeitig viel lernen. Denn allzu viel Filmerfahrung hatte der Rentner nicht. Aber immerhin ein bisschen. Rieder war während seines Berufslebens bei Hünnebeck in Lintorf beschäftigt. Das Unternehmen war maßgeblich am Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden beteiligt. Diese Arbeiten hat Rieder ebenfalls filmisch begleitet und dabei auch den Bogen nach Lintorf gespannt.

Die Lintorfer Impressionen hat er nun auch für seinen neuen Film verwendet. Der wird untermauert von historischen Dokumenten sowie von Fotos und Anekdoten. "Dabei habe ich mich überwiegend aus dem Fundus des Lintorfer Heimatvereins bedient, das allein über 40.000 Dokumente verfügt", sagt Rieder, der ebenfalls Mitglied im Verein ist. Die bewegten Bilder und Fotos hat Rieder zu Hause an seinem Laptop zusammengeschnitten und dann in Ich-Form betextet.

Er erzählt beispielsweise von den beiden Lintorfer Originalen, die im Männerasyl lebten und gemeinsam mit dem Eselskarren durch den Ort zogen, um Schalen von Kartoffeln oder Gemüse einzusammeln. "Die Beiden kannte damals jeder", sagt Rieder.

Als ehemaliger Hünnebecker hat ihn zudem die industrielle Entwicklung seines Geburtsortes beschäftigt. Er erklärt den Ursprung von Straßennamen und verschweigt nicht die vielen Kriegsgefangenen, die bei Thyssen arbeiten mussten. Einmal in die Entwicklung seines Stadtteil eingetaucht, hat ihn die Materie nicht mehr losgelassen.

Ebenso wenig wie die Filmbearbeitung. Bevor Rieder die Szenen und Bilder aneinanderschnitt, hat er einen Kurs besucht, um sich ein wenig professionellen Schliff anzueignen. Unterstützung bekam er außerdem von einem ehemaligen Kameramann, der ebenfalls in Lintorf wohnt. Ein halbes Jahr lang hat Rieder letztlich an dem Streifen gearbeitet und viele Stunden getüftelt. In den vergangenen Tagen wurde der fertige Film vervielfältigt und steht zunächst mit 80 Exemplaren auf dem Weihnachtsmarkt am Wochenende zur Verfügung. "Ich will zunächst sehen, wie er angenommen wird", sagt Rieder. "Der Film kann aber jederzeit nachgeordert werden."

Nachdem das Projekt abgeschlossen ist, hat Rieder Zeit, sich etwas Neues einfallen zu lassen. Und das wird er bestimmt, nachdem er so viel Spaß am Filmemachen am heimischen Rechner gefunden hat.

(RP)
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