Corona Feuerwehr nutzt wieder die alte Wache

Wegen der Corona-Krise zieht man die Teams auseinander und aktiviert den Standort an der Lintorfer Straße.

 Die ehemalige Feuerwache an der Lintorfer Straße wurde reaktiviert. Dort soll später ein Wohnprojekt realisiert werden.

Die ehemalige Feuerwache an der Lintorfer Straße wurde reaktiviert. Dort soll später ein Wohnprojekt realisiert werden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Außergewöhnliche Zeiten, außergewöhnliche Maßnahmen: Im Jahr 2009 ist die Feuerwehr aus der Innenstadt zum Voisweg gezogen. Nun, elf Jahre später, stehen wieder Löschfahrzeuge in den alten Hallen an der Lintorfer Straße – genauer: ein „Mittleres Löschfahrzeug“ (MLF) und ein Kleineinsatzfahrzeug (KEF). Gleichzeitig haben vier Feuerwehrmänner provisorisch Quartier bezogen in den eilig wieder hergerichteten historischen Räumlichkeiten. Der Grund für die neuen Aktivitäten in der alten Feuerwache ist klar: Corona.

Die Feuerwehr muss in dieser Krise auch zu besonderen organisatorischen Mitteln greifen, um in jedem Fall einsatzbereit zu bleiben. Nachdem bereits gemeinsam mit den Kollegen der Johanniter eine zusätzliche provisorische Rettungswache in Tiefenbroich eingerichtet worden war, ging in dieser Woche die Interimsfeuerwache an der Lintorfer Straße in Betrieb.

Dislozierung heißt das Stichwort. Indem die Feuerwehr ihre Kräfte an verschiedenen Orten auseinanderzieht, verhindert sie, dass die gesamte Truppe ausfällt, weil sie sich wegen eines Erkrankungsfalls in ihren Reihen in Quarantäne begeben müsste. „Daher haben wir sehr früh darauf geachtet, dass alle Aktivitäten vermieden werden, bei denen viele Kollegen gleichzeitig zusammenkommen“, sagt Feuerwehrchef René Schubert.

„Die Inbetriebnahme der Interimswache ist ein weiterer Schritt, und sie hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Anfahrt zu einigen Punkten im Stadtgebiet kürzer ist.“ Das Rennen zu einem gemeldeten mutmaßlichen Gasaustritt in Hösel am Mittwoch haben die Einsatzkräfte von der Lintorfer Straße gegen die Kollegen vom Voisweg jedenfalls knapp gewonnen.

Das Mittlere Löschfahrzeug, das jetzt an der Lintorfer Straße stationiert ist, war jüngst für die Jugendfeuerwehr angeschafft worden und leistet am neuen Standort beste Dienste. Da die alten Garagenhallen dort vor Jahrzehnten gebaut worden waren, die Löschfahrzeuge zuletzt aber immer größer wurden, passten die herkömmlichen Fahrzeuge in den letzten Tagen der Wache kaum noch hinein. Für das etwas kleiner dimensionierte, gleichwohl aber voll ausgestattete Jugendfeuerwehr-Fahrzeug sind die Maße der Halle hingegen kein Problem.

Eine große Bitte hat die Wehr aber an alle Bürger, die sich in den vergangenen Jahren daran gewöhnt haben, dass man vor den nicht mehr genutzten Toren parken darf: Die Halteverbotsschilder, die dort jetzt aufgestellt wurden, sind ernst gemeint. Also: Bitte nicht dazwischen parken! Sonst kommt das Löschfahrzeug nicht heraus.

Einige Bereiche der Stadtverwaltung Ratingen sind in der Corona-Krise besonders stark gefordert, in besonderem Maße die Feuerwehr. Nicht nur, dass Schubert zusammen mit seinem Team den städtischen Krisenstab koordiniert, die Feuerwehr muss personell immer einsatzfähig sein. So wurde gemeinsam mit den Kollegen der Johanniter in nur einem Tag eine provisorische Rettungswache in Tiefenbroich in Betrieb genommen (die RP berichtete). Bürgermeister Klaus Pesch besuchte unlängst die Wache, um den Kollegen der Feuerwehr und der Johanniter zu danken – natürlich aus der nötigen räumlichen Distanz. Auf dem Areal der alten Feuerwache wird später ein großes Wohnprojekt realisiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort