Lintorf Festkonzert mit 100 Akteuren

Lintorf · Sein Konzert zum 110. Geburtstag wird der Lintorfer Männergesangverein Eintracht 02 nicht allein, sondern gemeinsam mit jenen Chören gestalten, die ebenfalls im Lintorfer Rathaus proben. Unterstützt werden die Sänger auch noch vom Collegium Musicum und Instrumentalsolisten.

Eigentlich wollte Chorleiter Werner Schürmann das Jubiläumskonzert in die Stadthalle auf der Schützenstraße verlegen, aber da ist der Lintorfer nunmal stur – ein Lintorfer Verein wie die Eintracht will in Lintorf feiern, basta! Also wird am 17. Juni in der Aula des Schulzentrums auf der Duisburger Straße gesungen, immerhin aber – auch eine Initiative Schürmanns – mit insgesamt 100 Mitwirkenden, die "eine große Sache", ein "Konzert der Abwechslungen" garantieren sollen. Die erste gemeinsame Probe findet Anfang Juni statt.

Musizieren mit Nachbarn

Viel Zeit bleibt also nicht mehr, um die Akteure einzuschwören. Jedes Ensemble – die Eintracht, der einst von Schürmann gegründete Kinder- und Jugendchor unter der Leitung von Edwin Pröm, Schürmanns Ensemble "Die MeloDiven", das von Konstanze Horst geleitete Orchester Collegium Musicum nebst Solobläsern – hat seinen eigenen Auftritt, bevor es ans gemeinsame Musizieren geht. "Das wird sicher ein großes Chaos", sagt Schürmann, und lacht. Was soll's – im Vordergrund stehen der Spaß an der Sache und die Betonung weiterer Gemeinsamkeiten: Alle beteiligten Chöre hatten oder haben etwas mit Werner Schürmann zu tun und proben zeitversetzt im Lintorfer Rathaus, sind also ohnehin schon lose verzwirnt.

Damit es richtig festlich wird, wurde auch das Collegium Musicum eingeladen, neuerdings dirigiert von Konstanze Horst. Erst vor kurzem hat sie die Leitung des Jugendsinfonieorchesters der städtischen Musikschule übernommen, als Nachfolgerin des verstorbenen Gründers Uwe F. Nehring. Mit Nehring und seinem Orchester hatte Schürmann schon vor längerem eine Zusammenarbeit für das Jubiläumskonzert vereinbart. Es wurde nichts daraus, denn das Orchester und seine neue Leiterin müssen sich noch zusammenfinden.

Läuft es gut, wird das Jubiläumskonzert eine Werbung für den Chorgesang sein, dessen Männer-Abteilung vom Aussterben bedroht ist, wie zuletzt die Auflösung der Tiefenbroicher Eintracht im Jahr 2011 bewies. Werner Schürmann kennt das Problem und sucht nach Lösungen, wirbt bei den verbliebenen 25 Sängern der Lintorfer Eintracht – neuerdings singt auch ein Tiefenbroicher mit – für die Aufnahme von Frauen in die Chorgemeinschaft. Mit jetzt 67 Jahren zählt Schürmann zu den Jüngeren im Chor – und ist besorgt, dass es demnächst keine Jubiläen mehr zu feiern gibt, wenn nicht, Tradition hin oder her, neue Wege beschritten werden. Das gemeinsame Musizieren beim Festkonzert soll Lust darauf machen. Zum Finale stimmen jedenfalls alle Mitwirkenden schon mal das berühmte "Halleluja" von Händel an.

Weil die Eintracht nach dem Konzert, dessen Mitwirkende sie bezahlen muss, mutmaßlich blank ist, müssen mindestens 200 der 400 Eintrittskarten (siehe Infokasten oben) verkauft werden, sagt Chorleiter Schürmann. Von der Stadt gab es kein Geld zur Unterstützung vom Aussterben bedrohter Chöre, immerhin aber einen Zuschuss von der heimischen Sparkasse.

(RP)
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