Heiligenhaus Ferienspaß für Kinder aus der Oberilp

Die kleinen Bewohner der Flüchtlingsunterkunft lernen dabei spielerisch auch die Nachbarn kennen.

 Hoch hinaus ging es für die Teilnehmer der Ferienaktion auf dem Spielplatz.

Hoch hinaus ging es für die Teilnehmer der Ferienaktion auf dem Spielplatz.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Die Idee für die Ferienbetreuung in der Oberilp ist nur wenige Monate alt, trotzdem kommt die Premiere schon am ersten Tag gut an. Die Bergische Diakonie, die die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft an der Hartzstraße betreut, und die Stadt Heiligenhaus bieten in dieser Ferienwoche erstmals ein Betreuungsangebot für die Kinder der Unterkunft an.

„Erfahrungsgemäß kommt gerade bei den Kindern in den Ferien immer eine große Langeweile auf, wir sind dann gemeinsam auf die Idee gekommen, da was zu organisieren“, erzählt Jonathan Köhlinger aus dem Fachbereich Soziales der Stadt Heiligenhaus. Er stand gestern zusammen mit Marc Körschgen von der Diakonie, einem der Betreuer der Unterkunft, und einem ganzen Haufen Kindern ab sechs Jahren auf dem Bolzplatz hinter der ehemaligen Grundschule Oberilp und sorgte dafür, dass eben keine Langeweile aufkam.

Die beiden Organisatoren haben sich dabei in kurzer Zeit viel einfallen lassen und schon am ersten Tag stellten sie fest: Die Idee hat Potential. Denn andere Kinder aus der Oberilp spielten einfach mit: „Wir haben schon Fußball mit den Kindern der Ogata gespielt und haben uns noch andere Spiele überlegt“, erzählt Köhlinger. Das besondere Highlight in der Woche ist dann aber nur für angemeldete Kinder: „Wir fahren in den Zoo. Für viele Kinder im Haus sind Ausflüge oder sogar Urlaubsreisen aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich. Wir hoffen, dass wir so also ganz besondere Erlebnisse schaffen, die in Erinnerung bleiben“, sagt Körschgen. Ein Ausflug ohne Eltern und auch ohne kleinere Geschwister, echte Ferienaktionen eben, denn „manche der Kinder waren noch nie im Zoo.“ Für den Besuch in der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen konnte dann sogar noch eine Ehrenamtlerin gewonnen werden, die das Betreuungsteam noch einmal ergänzt. „Auf das Engagement können wir hier wirklich bauen“, freut sich Körschgen.

Am Mittwoch geht es für die Kinder in den Wald, abends lockt dann ein Heimkinoabend. Am Donnerstag heißt der Bastelwerkstoff dann „Holz", dafür haben die Veranstalter Holzpaletten organisiert. Zum Abschluss locken am Freitag noch einmal Spiele und Turniere. „Wir wollen bei den Kindern Impulse setzen, ihnen zum Beispiel zeigen, was man im Haus so alles machen kann und auch zeigen, wo der Bolzplatz ist. Und natürlich ist unser Anliegen, dass die Aktion die Gemeinschaft und die Freundschaft unter ihnen stärkt“, sagt Köhlinger.

Dass sich die Kinder des ganzen Stadtteils auf dem Bolzplatz und dem angrenzenden Spielplatz treffen, ein fast schon spielerischer Nebeneffekt. Im Alltag gebe es zwar schon Aktionen, aber in den Ferien eben noch nicht. „Das hat natürlich auch eine sprachliche Komponente, denn wenn wir zum Beispiel mit Holz arbeiten, dann werden noch einmal ganz andere Fachbegriffe benutzt“, so Körschgen. Finanziert wird das Angebot von der Diakonie und der Stadt Heiligenhaus.

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