Kreis Mettmann Felsenquelle setzt auf Mehrweg

Kreis Mettmann · Die NGG Düsseldorf-Wuppertal fordert Hersteller auf, ihre Quote zu erhöhen.

 Maximilian Lein in der Abfüllung der Haaner Felsenquelle.

Maximilian Lein in der Abfüllung der Haaner Felsenquelle.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Sie sind schön leicht und handlich, die Plastik-Getränkeflaschen aus dem Discounter, die meist noch einmal durch Folie zusammengehalten werden. Doch das verursacht jede Menge Müll: Die jährlich in Deutschland anfallenden Einwegflaschen würden aneinandergereiht 14 mal von der Erde zum Mond reichen, rechnet die Deutsche Umwelthilfe vor.

Zudem verbrauche ihre Herstellung jede Menge Rohöl. Außerdem legten besonders Einwegflaschen oft unzählige Kilometer auf bundesdeutschen Autobahnen zurück – für den Verkauf in großen Handelsketten. Vor allem die stehen am Pranger: „Sie haben den Trend zu Einwegflaschen befeuert“, kritisiert Zayde Torun von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Düsseldorf-Wuppertal. „Wer eine 1,5 Liter-Flasche Mineralwasser zum Preis von 19 Cent anbietet, der macht Dumping-Preise salonfähig – auf Kosten der Umwelt und der Produzenten.“

Die klare Forderung der Gewerkschaft an Hersteller und Supermärkte im Kreis Mettmann: Mehr Mehrwegflaschen aus Glas und öfter verwendbarem PET. „Sie leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz vor Ort – sie sichern auch Arbeitsplätze bei Abfüllern, im Handel und bei den Herstellern“, betont Torun. Das am 1. Januar in Kraft getretene neue Verpackungsgesetz sieht auch eine Mehrwegquote von 70 Prozent für Getränkeverpackungen vor. Die Realität ist davon aber noch ein gutes Stück entfernt. „Der Staat muss also stärker darauf achten, dass Hersteller und Handel die Quote einhalten – und Verstöße notfalls sanktionieren“, fordert Gewerkschafterin Torun. Sie nimmt auch die Verbraucher in die Pflicht: „Wer zum Apfelsaft aus NRW oder zum Minerwalwasser in der Glasflasche greift, stärkt die regionalen Wirtschaftskreisläufe und tut etwas für die Umwelt.“

„Die Verbraucher geben letztlich vor, welche Verpackung sich durchsetzt“, sagt auch Gabriele Römer, Geschäftsführerin der Haaner Felsenquelle. 50 Millionen Liter an Getränken verkauft das Familienunternehmen im Jahr an Kunden im Umkreis von 50 bis 60 Kilometern um den einzigen bergischen Mineralbrunnen – und zwar zu 73 Prozent in Glasflaschen, den Rest in PET-Flaschen im Kasten. „Alle Rohstoffe werden bei uns recyclet“, betont Römer. Die Kunden legten Wert auf eine gute Ökobilanz. Die NGG kann immerhin eine gute Zahl vermelden: Beim Bier liege der Mehrweg-Anteil bei 82 Prozent.

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