Ratingen Feine Weihnachtsmärkte ohne Stress

Ratingen · In der Innenstadt und in Homberg gab es besondere Angebote für die ganze Familie – und dies abseits des Trubels.

Der Ratinger Weihnachtsmarkt ist eröffnet
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In der Innenstadt und in Homberg gab es besondere Angebote für die ganze Familie — und dies abseits des Trubels.

Besinnung, Ruhe und Einkehr: Wer diese Grundpfeiler der Adventszeit an einem vorweihnachtlichen Samstag in der Innenstadt sucht, der dürfte die Hoffnung auf Erfolg recht schnell aufgeben. Weihnachtsmarkt und Wochenmarkt zusammen sorgen für alles — nur eben nicht für Ruhe. Doch es gibt Hoffnung, zumindest ein kleines bisschen: "Ich wusste gar nicht, dass man in all diesem Trubel wirklich einen Ort finden kann, an dem man sich wohl fühlt und ein bisschen an die Vorweihnachtszeit seiner Kindheit erinnert wird", sagt Sabine Wagener. Dick eingepackt gegen die Winterkälte steht sie auf dem Vorplatz von St. Peter und Paul und lässt ihren Blick über die Handvoll Holzhütten schweifen, die im Schatten der Kirche stehen.

Es präsentieren sich Menschen, die anderen helfen, denen es weniger gut geht: Rumänien-Hilfe, Hospizbewegung und einige andere Vereine sind da. Natürlich gibt es auch hier die eine oder andere Kleinigkeit zu kaufen. Aber das ist in der Regel selbst hergestellt. Darauf haben die Organisatoren der Kirchengemeinde schon 2007 bei der Premiere großen Wert gelegt.

"Durch die Veränderungen unserer Gesellschaft ist Gott für viele unserer Mitmenschen weit in die Ferne gerückt. Wir möchten mit unserem Weihnachtsmarkt dazu beitragen, den eigentlichen Sinn des Weihnachtsfestes den Menschen in Ratingen und besonders den Kindern wieder nahezubringen" — so hat Ursula Theißen, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, die Idee hinter dem alternativen Weihnachtsmarkt anlässlich der Premiere erklärt.

Menschen sollen ins Gespräch kommen, Zeit haben, das Miteinander zu entdecken, gemütlich einen Glühwein trinken, eine warme Suppe essen oder einfach nur die Ruhe und Besinnlichkeit genießen. Für Sabine Wagener eine tolle Idee: "Ich habe gerade gehört, dass es diesen alternativen Weihnachtsmarkt schon in den letzten Jahren gab, da ist er mir aber nie aufgefallen. Ich finde die Idee toll, dass hier christliche Nächstenliebe so vorgelebt wird", sagt die 44-Jährige erfreut. Dass der Geist der Weihnacht tatsächlich ein bisschen über den Vorplatz der Kirche schwebt, liegt natürlich auch an der Vorlesehütte. Während Kinder anderswo Karussell fahren, haben sie hier die Möglichkeit, sich die passenden Geschichten zur Jahreszeit anzuhören. Bettina Grögers Tochter Jaqueline fand das schon im vergangenen Jahr klasse, wie sich die Ratingerin erinnert: "Erst wusste sie gar nicht so richtig etwas mit dieser Hütte anzufangen, aber dann war sie begeistert davon." Doch in diesem Jahr gibt es sogar noch einen ganz anderen Hingucker: Es ist ein Adventsgarten. Hier erleben die Besucher vier Stationen zu der Frage "Was ist Weihnachten eigentlich?"

Eine ganz andere Art von Weihnachtsmarkt findet einige Kilometer weiter nördlich statt. "Kunstmarkt zur Weihnachtszeit" nennt sich das Projekt, bei dem im Homberger Treff neun Künstler aus Ratingen und Umgebung ihre Arbeiten vorstellen. "Wir wollen mit den Menschen hier ins Gespräch kommen", sagt Organisatorin Ute Augustin-Kaiser, die mit einem Stand für Keramikobjekte und Schmuck vertreten ist: "Im letzten Jahr haben viele Menschen die Gelegenheit genutzt, um an unseren Ständen das eine oder andere Weihnachtsgeschenk zu kaufen", erzählt sie. Während die Künstler ihre Arbeiten präsentieren, leisten auch die Mitglieder des Bürgervereins Homberg ganze Arbeit. Sie haben im Homberger Treff dafür gesorgt, dass Besucher ein bisschen zur Ruhe und mit Nachbarn oder Bekannten ins Gespräch kommen.

(RP)
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