Heiligenhaus Schlossindustrie sieht sich auf Wachstumskurs

Niederberg · Ukrainekrieg und Corona-Pandemie bestimmten die Themen bei der erneut virtuell tagenden Jahresversammlung des Fachverbands der Schloss- und Beschlagindustrie.

 Sicherheitsschlösser sind aktuell stark gefragt.

Sicherheitsschlösser sind aktuell stark gefragt.

Foto: Bretz Andreas/Bretz, Andreas (abr)

(köh) Eine Erkenntnis der Pandemiezeit bisher: Da andere Konsumbereiche wie Reisen, Konzerte und Restaurantbesuche ausfielen haben viele Menschen in die eigenen vier Wände investiert, dazu hat auch „Homeoffice“ beigetragen. Es kam in 2020 und noch stärker in 2021 zu einem regelrechten Boom in der Branche. Und die Nachfrage ist weiter enorm. „Im vergangenen Jahr hatte sich der FVSB gefragt, ob es eine echte Nachfrage sein kann. Heute können wir sagen, dass es nicht so ist. Es findet ein Auffüllen und Aufbau von Lagern statt und es erfolgen Vorratskäufe, da unsere Kunden lieferfähig bleiben wollen“, teilt Verbandssprecherin Nicole Geelhaar auf Anfrage mit. „Der Schock sitzt tief“ - das ist ihre Bewertung des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Sorge um Details: „Neben vielen Schicksalen und sehr ernsten Problemen müssen wir uns mit Materialknappheiten und Lieferengpässen beschäftigen, um unsere Produktion aufrecht zu halten. Und es betrifft jede Woche andere Ware: Pappe, Nägel, Paletten, elektronische Komponenten.“ Man müsse verschiedene große Herausforderungen zeitgleich meistern, was Prognosen erschwere. „Die Branche geht aber davon aus, dass – wenn es nicht zu massiven Energieversorgungsengpässen kommt – der Bau- und Renovierungsbereich weiter laufen wird, vielleicht mit einer Abschwächung.“

Holger Koch, stellvertretender FVSB-Geschäftsführer, berichtete in der Versammlung über die Entwicklung im vergangenen Jahr. Die Schloss- und Beschlagindustrie konnte ihre Produktion im Gebäudebereich im Jahr 2021 erneut ausbauen. Die Werte hinsichtlich Umsatz, Auftragseingang und Nettoproduktion liegen für 2021 deutlich über den Vorjahreswerten. Das Produktionsvolumen stieg um 11,8 Prozent auf rund 3,4 Milliarden Euro. So konnte der Produktionswert von Schlössern und Beschlägen für Gebäude seit acht aufeinanderfolgenden Jahren zulegen.

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