Ratingen Expo Real: Streit um Messestand

Düsseldorf · Man sieht sich und man trifft sich auf der Expo Real in München. Dort werden stets im Oktober millionenschwere Immobilienprojekte angeschoben. Doch die Wege in Sachen Akquise scheinen sich mehr und mehr zu trennen: Die Stadt Ratingen, so wurde bei der ersten Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses klar, will ihr eigenes Ding machen und nicht mehr am Stand des Kreises Mettmann auftreten. Hintergrund: Die Nähe zur zugkräftigen Landeshauptstadt Düsseldorf ist aus Sicht von Bürgermeister Harald Birkenkamp weitaus attraktiver und erfolgversprechender. Und der Verwaltungschef hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihm die Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Stadtspitze deutlich mehr Freude bereitet.

Nun entschied der Wirtschaftsausschuss auf Vorschlag von Dr. Alfred Dahlmann (Bürger Union), dass man den Kostenanteil für die Teilnahme am Stand des Kreises (rund 4500 Euro) kappen möge. Die SPD schloss sich diesem Vorschlag an. CDU, FDP und Grüne sehen dagegen in der Teilnahme vor allem eine Kreissolidarität, von der man sich nun verabschiede. Aus Sicht von Lars Grigo (Grüne) handelt es sich um eine wichtige Marketing-Maßnahme. Ewald Vielhaus (CDU) betonte, dass man versuchen müsse, Projekte im Kreis Mettmann zu halten. Es könne nicht sein, dass man aus der kommunalen Familie ausschere, so der Fraktionschef. Man schwäche damit auch die Wirtschaftsförderung des Kreises.

Birkenkamp betonte in der Sitzung, dass die IHK im Vergleich zur Kreiswirtschaftsförderung die Existenzgründerberatung mindestens genauso gut erledigen könne. Botschaft: Man müsse Doppelarbeit vermeiden. Die Diskussion über den Zuschuss war nur der Aufhänger für eine politische Kurs-Debatte. Die CDU will den Streit um den Zuschuss im Hauptausschuss noch einmal ansprechen. Fest steht: Auf der nächsten Expo Real ist Ratingen wieder dabei.

(RP)
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