Ratingen Experten beraten über Schul-Umzug

Ratingen · Planung läuft: Die Grundschule Regenbogen will aus der Oberilp weg in die ehemalige Hauptschule am Sportfeld ziehen.

 RP-Fotograf Achim Blazy hat mit dieser Fotomontage den geplanten Schulgebäudewechsel ins Bild gesetzt.

RP-Fotograf Achim Blazy hat mit dieser Fotomontage den geplanten Schulgebäudewechsel ins Bild gesetzt.

Foto: Achim Blazy

Im Rahmen der laufenden Beratungen zum geplanten Standortwechsel der Grundschule Regenbogen haben Mitglieder aus Politik und Verwaltung für kommenden Montag, 17 Uhr, eine Begehung der beiden Schulgebäude angesetzt. Sie möchten sich gemeinsam ein besseres Bild von den Räumlichkeiten machen.

Damit verfolgen sie einen Plan weiter, der seit Ende vergangenen Jahres vor allem in der Oberilp viel Staub aufgewirbelt hat. Auslöser war der Antrag der Grundschule Regenbogen, das alte Schulgebäude gegen die ehemalige Hauptschule am Sportfeld (zwischenzeitlich International School) tauschen zu wollen. Einen Beschluss für den Umzug gibt es noch nicht, es kam allerdings bereits grünes Licht aus dem Schulausschuss. Auch die Schulkonferenz der Schule hat sich für den Umzug ausgesprochen.

Unabhängig davon, wie genau die Vorstellungen im Detail aussehen werden: Der Immobilienservice der Stadt sieht sich für denkbare Aufgaben gerüstet. "Wir sind erprobt darin, Schulen zu integrieren", sagt Leiter Volker Hoven. So hatte man, noch zu Zeiten des Hauptschulbetriebs am Sportfeld, die private International School ebenfalls auf dem Gelände und in den Räumen unterbringen können.

Bis Mitte vergangenen Jahres war das stadteigene Schulgebäude dann an den privaten Schulträger vermietet, bevor die Schule wegen zu geringer Anmeldezahlen ihren Betrieb einstellte. Jetzt stellt sich die Lage für Hoven so dar: "Die Gebäude am Sportfeld sind in gutem und soliden Zustand. Nur an dachteilen muss gearbeitet werden. Theoretisch ließen sich hier 24 Klassenräume herrichten, zumal eine Grundschule die schon vorhandenen Fachräume, wie für Naturwissenschaften, nicht braucht."

Damit wäre theoretisch Platz für "eine große, dreizügige Grundschule - und einen offenen Ganztagsbetrieb zusätzlich." Insofern seien die Kapazitäten für die Oberilper Regenbogenschule überdimensioniert. Schwer wiegt für den Immobilien-Experten allerdings, dass die Grundschule in der Oberilp "eine unserer schlechtesten städtischen Immobilien ist". Das Gebäude stammt nach Hovens Worten aus der Frühzeit des Beton-Fertigbaus und weise unter anderem eine "grottenschlechte Energiebilanz" auf.

Gegen die Umzugspläne regt sich aber auch Widerstand, er kommt vornehmlich aus den Reihen der Bürgergemeinschaft Oberilp. Die BG hatte im Dezember ihren Protest mit einer Unterschriftenliste unterfüttert. Die Vorsitzende Heidi Busse formulierte es bei der Übergabe so: "Wir möchten unsere Ratsvertreter und unseren Bürgermeister darauf stoßen, dass es bei der Umsiedlung einer Schule nicht nur um das Verschieben einer Immobilie und den Vorteil besserer äußerer Bedingungen für eine Schule geht, sondern vor allem um Menschen."

Die Kritiker befürchten unter anderem, das Zusammenleben im Stadtteil könne leiden, wenn es an der Hunsrückstraße keine Grundschule mehr gebe. Auch sei der Schulweg Richtung Sportfeld über den Panoramaradweg oder durch ein Industriegebiet "eine Katastrophe". Und nicht zuletzt bleibe unklar, was mit einer leeren Schul-Immobilie anzufangen wäre.

Am Montag werden sich Vertreter aus Politik und Verwaltung nun beide Immobilien ansehen - und auch den möglichen neuen Schulweg zwischen den Standorten.

(RP)
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