Ratingen Esprit: Verkehr ohne Probleme

Ratingen · Am ersten Wochenende blieb das befürchtete Chaos am neu eröffneten Esprit-Outlet aus. Viele stellten ihre Autos aber bereits auf den Zufahrtsstraßen ab. Schlange stehen draußen und vor der Kasse.

 Reger Verkehr herrschte am ersten Wochenende rund ums Esprit-Outlet. Das befürchtete Chaos blieb zunächst aus. Die Polizei kritisierte allerdings die Parkerei auf den Zufahrtsstraßen. Viele Besucher hatten offenbar nicht mit einem großen Parkplatz gerechnet.

Reger Verkehr herrschte am ersten Wochenende rund ums Esprit-Outlet. Das befürchtete Chaos blieb zunächst aus. Die Polizei kritisierte allerdings die Parkerei auf den Zufahrtsstraßen. Viele Besucher hatten offenbar nicht mit einem großen Parkplatz gerechnet.

Foto: Blazy, Achim

Es war das erste Wochenende in Ost mit dem neu eröffneten Esprit-Lagerverkauf. Und es gab kein Chaos — wenn man die An- und Abreise der Kunden betrachtet. Weder Feuerwehr noch Polizei meldeten Auffälligkeiten.

Vielleicht gab es bei dem einen oder anderen Kunden Chaos im ganz privaten Budget. Denn nur wenige verließen das Outlet ohne wenigstens eine werbewirksame, große, rote Plastiktüte. Die Kennzeichnung zur Anfahrt ist noch ausbaufähig. Sonst hätten nicht etliche Autofahrer schon an der Mettmanner Straße aufgegeben und ihre Fahrzeuge in der "falschen" Richtung am Straßenrand abgestellt — im Kopf immer noch die Parksituation, mit der sie ehemals in Tiefenbroich hatten zurechtkommen müssen.

Wenn man Esprit liest, muss man nicht mehr gleich das Auto stehenlassen. Der Weg führt zweimal durch einen Kreisverkehr, nämlich einmal Mettmanner Straße/Formerstraße, einmal Formerstraße/Voisweg. Das teilen auch schwarz-weiße Hinweisschilder mit, die allerdings trotz ihrer Größe für manchen Anreisenden nicht aufschlussreich sind.

Und dann sieht man auf dem Voisweg bereits den riesigen Parkplatz, mag aber kaum glauben, dass die Anfahrt über den Wendehammer am Ende möglich ist. Ein Sicherheitsmitarbeiter war emsig damit beschäftigt, suchende Autofahrer flott durchzuwinken. Wer sich leiten ließ, fand reichlich Raum auf dem Gelände, das vielleicht 900 Wagen üppig bemessenen Platz zum Parken bietet, und das unter dem Lagerverkauf oder davor.

Einkauf für Weiterverkauf?

Eine repräsentative Treppe und sogar ein Aufzug führen schließlich zu der Konsum-Kathedrale mit gleichermaßen kühlem wie aufwändigem Eingang. Gebrochenes Weiß auf dem Boden, hochglänzend und elegant, Markierung der Bereiche Mann, Frau, Kind in Blau, Grau, Gelb, ausführliche Hinweisschilder über Verkaufsbedingungen. Irgendwo eine kleine Hochebene von Sitzgelegenheiten, wo es dann die Klischees zu betrachten gab: Abgestellte Begleiter, die öde Spiele auf dem Mobiltelefon spielen und nach einem flüchtigen Kuss der Liebsten eine erneute Ladung Klamotten entgegen nehmen. Das war Kaufrausch mit Ergebenheit.

Daneben Frauen, die acht bis zehn reduzierte Jeans und ein Dutzend ebensolcher Hemden hüteten, die ihnen die Freundin ohne Anprobe an die Seite knallte. Das war vermutlich Planung für den Weiterverkauf. Und am Rand des Geschäftes der wartende Mann, den Schal wie Jogi Löw gebunden, dessen Ehefrau ganz gezielt die fesche preiswerte Steppjacke aus dem Angebot fischt. Um die Mittagszeit musste man schon 20 Minuten bis zur Kasse einkalkulieren. Das langsame Vorrücken wird mit seitlich aufgestellten Angeboten versüßt, die wie die Quengelware mit Süßigkeiten im Supermarkt Begehrlichkeiten wecken und das Vorrücken verzögern.

Es gibt mehr Umkleidekabinen im Outlet als Preziosen in der Schmuckabteilung. Es sieht nach ein paar Stunden des Ansturms auch auf dem hochfeinen Lackanstrich unter den Kleiderständern so aus wie in jedem Lagerverkauf: Kleiderbügel, Klamotten und Papiertaschentücher in anmutiger Unordnung.

Wer noch nicht lange genug an der Kasse gestanden hatte, konnte das noch mal am Würstchenstand auf dem Parkplatz tun.

Und dann, huschhusch, über eine Ausfahrtspur runter vom Parkplatz und zurück über die Autobahn in den Ruhrpott, nach Remscheid, Solingen, BM und MG. Es sah nicht nach Stadtbummel in Ratingen aus.

(gaha)
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