Homberg Ensemble Triptych begeistert in St. Jacobus

Düsseldorf · In der Veranstaltungsreihe LebensKunst musizierte das Ensemble "Triptych" aus Den Haag in der gut besuchten romanischen Kirche St. Jacobus der Ältere. Der Kirchenraum war für die Musik des Ensembles sowohl optisch als auch akustisch als überaus geeignet. Clare Beesley, Traversflöte, der Ratinger Jan Kullmann, Countertenor, Ricardo Rodriguez Miranda, Viola da Gamba und Anne Nissinen, Cembalo spielten im Laufe des Abends in unterschiedlichen Besetzungen. Der erste Teil des Programms bot ausschließlich geistliche Musik. Gleich zu Beginn gelang dem gesamten Ensemble mit einer Arie aus Händels Oper "Salomon" eine dynamisch ausgewogene Interpretation. Jan Kullmann traf den von der Komposition intendierten salomonischen Tonfall. Mit einem Geistlichen Konzert für Gesang und Cembalo von Heinrich Schütz, das Kullmann auswendig vortrug, glückte den beiden Musikern in der barocken Rhetorik eine authentische Darbietung. In der viersätzigen Flötensonate von Händel glänzte Flötistin Beesley in der äußerst lebenszugewandten Musik mit guter Phrasierung, gekonnter Linienführung und klarer Artikulation, so dass sich erster Zwischenapplaus den Weg bahnte.

Bei der geistlichen Kantate "Jubilate domino" von Dietrich Buxtehude kam dann insbesondere die zuvor im Verbund mit dem Cembalo dezent begleitende Viola da Gamba auf ihre Kosten. Gambist Ricardo Rodriguez Miranda trat bei dem virtuosen Stück unbekümmert in einen Dialog mit Kullmann, beide zogen alle Register ihres Fachs.

Mit zwei Sätzen aus einer Suite des Engländers Henry Purcell für Cembalo, die Nissinen vor allem agogisch gut umsetzte, gelang dann ein programmatisch stimmiger Übergang zu einem "Even hymn" – ebenfalls von Purcell – für Gesang und Cembalo. Hierbei fiel insbesondere der schöne, weiche Ansatz von Kullmann auf. Seine leichte Stimmführung ermöglichte feinste Nuancen und über allem stand eine saubere Intonation. Der zweite Teil des Programms wandte sich ganz der Musik am französischen Hof zu. Mit einer Suite für Traversflöte und Basso Continuo von Jacques-Martin Hotteterre erfüllte sich der ganze Raum mit dem Flair des galanten Stils. Mit sehr kultiviertem Spiel vermochte die Flötistin Beesley die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Sätze zu vermitteln. Ein Höhepunkt des Konzerts war die Grabesmusik des Franzosen Marin Marais für Viola da Gamba und Cembalo.

Die Musik changierte zwischen klagender Vereinsamung und kraftvollem Auflehnen. Die introvertierte Herangehensweise der Musiker potenzierte das Erleben, die teils kühne Sprache der Musik wusste Dank des überzeugenden Vortrags zu fesseln. Francois Couperins "Königliches Konzert" für Flöte mit Basso Continuo trug die Solistin Beesley mal würdevoll, mal verspielt, mal erzählerisch vor, bestens getragen von der sicheren Begleitung des Continuos.

Den Schlusspunkt setzte eine variantenreiche "Chaconne" von Jacques Morel, bei dem Flöte und Viola da Gamba im Wechsel miteinander duettierten. Großer Applaus. Als Zugabe wiederholte Kullmann mit Nissinen noch einmal Purcells "Even hymn" – diesmal aber im Freien.

(RP)
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