Ratingen Emma tobte sich aus
Düsseldorf · Die Folgen waren nicht so dramatisch wie bei Kyrill, dennoch hatte die Feuerwehr am Samstag viel zu tun: Ein Baum schlug neben einem Wohnhaus auf, ein schweres Holzstück landete auf einem Hoteldach. Niemand wurde verletzt.
2011: Beinahe-Crash am Flughafen Hamburg durch Emma
Es war am frühen Samstagmorgen: Gegen 5.30 Uhr überquerte die Kaltfront des Orkantiefs Emma das Ratinger Stadtgebiet mit Gewitter und starken Böen. Am Flughafen Düsseldorf wurden zu diesem Zeitpunkt Spitzengeschwindigkeiten von rund 110 km/h gemessen. Am späten Nachmittag dieses Tages wird die Ratinger Feuerwehr 22 Einsätze abgearbeitet haben. Emma tobte heftig in der Stadt. Doch die Wehr mit ihren freiwilligen Kräften war bestens vorbereitet. "Unser Konzept, mit den Kollegen der freiwilligen Feuerwehr in den Stadtteilen zu arbeiten, ist voll aufgegangen", bilanzierte Einsatzleiter Jan-Hendrik Neumann.
Mit welch roher Kraft das Tief durch die Stadt zog, zeigte der Einsatz auf einem Gelände an der Straße "Ten Eicken" (in der Nähe der Düsseldorfer Straße/Schwarzbach/Mühlenterhof). Ein riesiger Baum war entwurzelt worden und auf den Boden geprallt. Weitere Bäume hatten ein Fahrzeug und ein Gebäude schwer beschädigt.
Zu einem kritischen Einsatz musste die Feuerwehr in Breitscheid ausrücken. "An der Pönt war ein Baum auf das Dach des Mercure-Hotels gefallen", berichtete Neumann. Mit Hilfe eines Spezialkrans, einer Drehleiter der Feuerwehr und der wackeren Feuerwehrmänner konnte der Stamm zerkleinert und behutsam entfernt werden.
Mit Drehleiter ausgeholfen
In Heiligenhaus mussten Ratinger Kräfte mit einer Drehleiter aushelfen. Durch einen umgestürzten Baum war ein Haus vom Einsturz bedroht. Auf der Schürhofer Straße in Heiligenhaus fällte und zersägte die Feuerwehr zwei Bäume, die beinahe auf eine Freileitung gestürzt wären.
In einigen Fällen waren Bäume bereits durch Kyrill stark beschädigt worden. Emma gab dem angeschlagenen Holz offenbar den Rest. Menschen kamen nach Angaben der Polizei nicht zu Schaden. Unterwegs waren die Wehr-Mitarbeiter der Standorte Lintorf, Mitte, Hösel, Homberg und Breitscheid. 65 Feuerwehrleute waren an diesem stürmischen Samstag im Einsatz. "Der größte Teil der Einsätze betraf umgestürzte Bäume und Sturmschäden an Dächern", erklärte Einsatzleiter Neumann.
Die Rheinbahn hatte die Fahrten der Linie 712 bereits in der Nacht zum Samstag abgebrochen, weil die Züge auch durch bewaldetes Gebiet fahren.
