Gesundheit Emil hat gleich mehrere Schutzengel

Der kleine Junge war vom Baugerüst viereinhalb Meter in die Tiefe gestürzt.

 Sören Lutz, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin mit dem kleinen Emil und seiner Mutter.

Sören Lutz, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin mit dem kleinen Emil und seiner Mutter.

Foto: RP/Helios Klinikum Niederberg

(RP) Ein ganz gewöhnlicher Freitagmorgen in Heiligenhaus: Emil spielt im Hause seiner Eltern. Der kleine Wirbelwind kann schon sehr gut laufen und möchte alles entdecken, was um ihn herum passiert..

Die junge Familie hat ein Baugerüst vor dem Balkon in der ersten Etage, da dieser zurzeit renoviert wird. Das Gerüst ersetzt das Geländer des Balkons. Zu Emils Schutz lassen die Eltern immer die Rollos an der Seite des Fensters herunter. An diesem Tag jedoch ist ein kleiner Spalt geöffnet, um ein wenig Luft in das Zimmer zu lassen. Emil ist die ganze Zeit unter Aufsicht, aber trotzdem passiert das Unfassbare: Emil zwängt sich durch den kleinen Spalt des Rollos und läuft auf den Balkon, klettert auf das Baugerüst und stürzt viereinhalb Meter in die Tiefe. Das Ganze passiert innerhalb weniger Sekunden.

Die Mutter rennt raus zu ihrem Sohn, kümmert sich um ihn und der Vater wählt den Notruf. Sekunden werden zu Minuten, Minuten fühlen sich an wie Stunden – in der Ferne hören die Eltern Sirenen des Notarztwagens, der innerhalb von ein paar Minuten bei der Familie eintrifft.

Emil wird vor Ort sofort von Dr.  Ingo Wallert, Chefarzt der Zentralen Notfallambulanz am Helios Klinikum Niederberg, erstversorgt, da er im Notarztwagen saß. „Emil bekam von uns einen sogenannten „Stifneck-Immobilisationskragen“ angelegt, damit er den Kopf nicht mehr bewegen kann, falls etwas an seinem Rücken oder seiner Wirbelsäule verletzt sein sollte. Zudem bekam der Kleine einen Zugang im Fuß gelegt und wurde auf eine Vakuumschiene ins Klinikum transportiert.“, erinnert sich Wallert.

Im Klinikum musste sich der Junge sofort im Schockraum mehreren Untersuchungen unterziehen. Unter anderem wurde ein CT des Kopfes gemacht, es wurde geschaut, ob sich das Kind innere Blutungen durch den Sturz zugezogen hat. Sowohl die Vitalzeichen, als auch die anschließenden Untersuchungen ergaben, dass sich Emil nicht ernsthaft durch den Sturz verletzt hatte. Ein paar Prellungen, eine größere Beule am Kopf und wenige Schürfwunden waren alles, was das Kind körperlich davongetragen hat.

Dr. Sören Lutz, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin weiß: „So ein Sturz auf den Kopf kann für Kinder böse enden. Selbst wenn alles in Ordnung erscheint, sollten Eltern ihre Kinder sorgfältig beobachten, denn eine Blutung im Schädelinneren kann sich noch Stunden bis Tage nach dem Unfall bemerkbar machen.“

Für Emil ist die Geschichte gut ausgegangen: Er durfte die Kinderstation des Klinikums nach drei Tagen intensiver Beobachtung wieder verlassen. Er ist putzmunter, lacht schon wieder und läuft mit seinem kleinen Notarztwagen in der Hand durch das Klinik-Zimmer.

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