Ratingen Eltern-Umfrage: Müssen Kitas bald länger öffnen?

Ratingen · Der Wandel in der Arbeitswelt macht einen Ausbau der Kinderbetreuung zu den sogenannten Randzeiten erforderlich. Immer längere Öffnungszeiten im Einzelhandel, immer flexiblere Arbeitszeitmodelle im Dienstleistungsbereich oder auch die Anforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich lassen die klassischen Öffnungszeiten und Betreuungsmodelle der Kindertageseinrichtungen an ihre Grenzen stoßen. Auch in Ratingen sind Erziehende und primär Alleinerziehende in der schwierigen Situation, die Anforderungen des Arbeitgebers mit dem Angebot an Kinderbetreuung zu vereinbaren.

Von daher hält die SPD-Fraktion es für erforderlich, auf diese Bedarfslage zu reagieren. Ein erster Schritt soll eine aktuelle Erhebung des Bedarfs sein, auf Basis dessen ein Modellprojekt entwickelt werden kann. Dabei komme die aktuelle Entwicklung auf Bundesebene Ratingen entgegen, da es unter Umständen auch Fördermöglichkeiten gebe, so die Fraktion. Der Bund will 100 Millionen Euro von 2016 bis 2018 für ein Förderprogramm zum Ausbau der Kinderbetreuung in Randzeiten einsetzen.

Nach einer langen und intensiven Diskussion beschloss jetzt der Jugendhilfeausschuss gegen die Stimmen der CDU, dass die Verwaltung eine Elternbefragung zum Kinderbetreuungsbedarf in den Randzeiten durchführen soll. Dem Ausschuss soll zuvor der Fragebogen vorgelegt werden.

Auf Basis dieser Bedarfsermittlung soll die Verwaltung dann ein Modellprojekt zur Stärkung der Betreuung in den Randzeiten entwickeln. Dabei soll die Verwaltung sich an den Modellvorhaben des Bundes (Stichwort "24-Stunden-Kita") orientieren, wobei aus Sicht der SPD klar ist, dass es nicht unbedingt eine "24-Stunden-Kita" werden muss. Ziel sei eine bessere Abdeckung der Randzeiten, betont die SPD-Fraktion.

(RP)
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